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LONDON
Stellen weg und Boni rauf
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 11.02.2014 19:08 Uhr

Die britische Großbank Barclays streicht in den kommenden Monaten bis zu 12 000 Stellen und hat gleichzeitig eine Erhöhung der Boni-Zahlungen um zehn Prozent bekannt gegeben.

Allein rund 7000 Mitarbeiter sollen in Großbritannien ihren Job verlieren, wie die Bank am Dienstag in London mitteilte. Bei etwa 400 davon handle es sich um Manager-Positionen im Investmentbank-Geschäft. Insgesamt hat die Bank derzeit 140 000 Mitarbeiter. Bereits vergangenes Jahr hatte Barclays mehr als 7600 Stellen gekürzt.

Die Boni-Zahlungen im Jahr 2013 wuchsen um zehn Prozent auf 2,38 Milliarden Pfund. „Wir bei Barclays glauben daran, für Leistung zu bezahlen“, sagte Barclays-Chef Antony Jenkins. Er selber hatte angekündigt, auf seine Sonderzahlung zu verzichten. In einem Interview mit dem Sender BBC sagte er, dass Barclays noch viel Arbeit vor sich habe, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen. Man habe „deutliche Fortschritte“ gemacht, erklärte er. „Aber wir haben noch einen weiten Weg zurückzulegen, das gebe ich zu.“

Barclays befindet sich nach zahlreichen Skandalen in den vergangenen Jahren und den Folgen der Finanzkrise derzeit weiter in einer Umbauphase, vor allem der Investmentbanksektor soll verkleinert werden. 2014 sei ein weiteres Übergangsjahr, hieß es am Dienstag. Der operative Gewinn des Konzerns sank 2013 um fast ein Drittel auf 5,17 Milliarden Pfund (6,2 Milliarden Euro).

Erst am Sonntag war bekannt geworden, dass bei Barclays Daten von bis zu 27 000 Kunden gestohlen und an andere Börsenhändler weiterverkauft worden sein sollen. Das hatte die Zeitung „Mail on Sunday“ berichtet. Eine Sprecherin der Bank bestätigte, dass Untersuchungen in der Sache eingeleitet wurden. „Es sieht so aus, als wäre dies ein krimineller Akt. Wir kooperieren voll mit den Behörden, um den Täter zu finden“, hatte eine Sprecherin erklärt. Unter anderem sollen Nummern von Reisepässen und medizinische Informationen für 50 Pfund pro Datensatz weiterverkauft worden sein.

In jüngster Zeit war Barclays in eine Reihe von Bankenskandalen verwickelt, darunter die Manipulation des international bedeutenden Referenzzinssatzes Libor. Deshalb musste die Großbank eine Strafe von 290 Millionen Pfund zahlen.

 
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