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Standpunkt: Der lange Weg in die Freiheit
reda
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:07 Uhr

Es ist unglaublich. Da wendet der Freistaat Bayern rund zehn Milliarden Euro auf, um seine Bank aus einem selbst verschuldeten Debakel zu retten, stürzt sich deshalb in fast entwürdigende Verhandlungen mit der EU-Kommission, schluckt Milliardenverluste in Ungarn (MKB) und Österreich (HGAA) und sieht sich kurz vor dem Ziel mit einem Problem konfrontiert, mit dem nun wirklich nicht zu rechnen war: Die Regierung unseres engsten und liebsten Nachbarlandes will von der zugesagten Haftung für die HGAA-Kredite nichts mehr wissen.

Das ist schlimmer als Griechenland. Den Griechen mussten wir wohl oder übel abnehmen, dass sie nicht mehr zahlen konnten. Die Österreicher dagegen könnten zahlen. Sie wollen aber nicht. Für Bayern ist das ärgerlich. Erst wenn die Bank alle Auflagen der EU-Kommission erfüllt hat, ist der lange Weg in die Freiheit geschafft. Mit dem Geld aus Österreich wäre das jetzt schon zu erreichen. Der Freistaat hätte zumindest die Hälfte seiner Rettungsmilliarden zurück. Die Bank, die offenbar sehr solide arbeitet, könnte ihren Eigentümern – dem Freistaat und den Sparkassen – wieder Dividende zahlen. Noch härter wird es die Bürger in Österreich treffen. Sie werden die Folgen des Vertrauensverlustes tragen müssen, den ihre Regierung verursacht hat. Das Triple A ist schon mal weg.

 
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