Stühlerücken in der Chefetage der Wittenstein AG: Am Donnerstagabend wurde Vorstandsvorsitzender Dieter Spath mit einer Gala in der Wandelhalle von Bad Mergentheim verabschiedet. Der 64-Jährige wechselt in die Leitung des Frauenhofer-Instituts nach Stuttgart und wird zudem im Februar 2017 an der Seite von Henning Kagermann Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) in München. Mit Spaths Weggang wird bei Wittenstein der vor einem halben Jahr eingeleitete Generationswechsel in der Führungsriege umgesetzt. Nun besteht der Vorstand aus vier gleichberechtigten und vor allem deutlich jüngeren Mitgliedern: Anna-Katharina Wittenstein (Sprecherin), Dirk Haft, Erik Roßmeißl und Bernd Schimpf.
Spath hatte im Oktober 2013 den Chefposten im Vorstand von Manfred Wittenstein übernommen, der diese Aufgaben jahrzehntelang inne gehabt hatte. Wittenstein wechselte damals an die Spitze des Aufsichtsrates des weltweit agierenden und auf mechatronische Antriebstechnik spezialisierten Familienunternehmens in Igersheim-Harthausen (Main-Tauber-Kreis).
Das für seine Innovationen preisgekrönte Unternehmen hat nach eigenen Angaben 2000 Mitarbeiter und machte zuletzt einen Umsatz von gut 300 Millionen Euro. Bei der Gala mit 500 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und öffentlichem Leben betonte die neue Vorstandssprecherin Anna-Katharina Wittenstein – Tochter von Manfred Wittenstein – das Credo des nun vierköpfigen Führungsteams: „Bei unterschiedlichen Meinungen zählt nicht der Rang, sondern das Argument“. Obwohl nur drei Jahre dabei, gab sich Spath gefühlvoll: „Ich bin ein richtiger Wittensteiner geworden.“ Wie um das zu unterstreichen, kam der 64-Jährige kurz darauf noch einmal auf die Bühne zurück, griff sich die E-Gitarre der Band und rockte mit.