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Späte Einsicht
Der Moment scheint günstig: US-Präsident Donald Trump hat zuhause mit dem Amtsenthebungsverfahren genügend zu tun. Da kann er eine Eskalation des Handelskrieges mit der Europäischen Union nicht gebrauchen. Zwar überschüttete Washington noch vor wenigen Wochen, als die Welthandelsorganisation verbotene staatliche Beihilfen für Airbus in Höhe von 7,4 Milliarden Euro feststellte, Europa noch einmal mit Strafzöllen in gleicher Höhe. Doch das waren wohl eher Aktionen, bei denen die US-Regierung beim heimischen Publikum punkten wollte. Denn sowohl Richtung China wie auch mit Blick auf Südkorea und Europa mehren sich seither die Zeichen für eine Entspannung. Das liegt an der offenbar wachsenden Einsicht der amerikanischen Verhandlungspartner, dass ein weiteres Drehen an der Zoll-Schraube zu gegenseitiger Beschädigung führen wird. Denn Europas angedrohte Abgabenerhöhungen träfen die US-Farmer ebenso hart wie Chemiekonzerne und die Rüstungs- sowie Flugzeugindustrie. Dennoch musste die EU offenbar einige Zugeständnisse machen, von denen bisher nur Umrisse erkennbar sind. Dass sich Trump davon spürbar beeindrucken ließ, zeigt, was der US-Präsident wirklich wollte: den möglichst ungehinderten Zugang zum europäischen Markt. Dieses Wahlgeschenk wird die EU ihm wohl machen (müssen).
US-Präsident Donald Trump
Foto: Spencer Blatt, dpa | US-Präsident Donald Trump
Detlef Drewes
Detlef Drewes
 |  aktualisiert: 29.11.2019 02:11 Uhr

Der Moment scheint günstig: US-Präsident Donald Trump hat zuhause mit dem Amtsenthebungsverfahren genügend zu tun. Da kann er eine Eskalation des Handelskrieges mit der Europäischen Union nicht gebrauchen. Zwar überschüttete Washington noch vor wenigen Wochen, als die Welthandelsorganisation verbotene staatliche Beihilfen für Airbus in Höhe von 7,4 Milliarden Euro feststellte, Europa noch einmal mit Strafzöllen in gleicher Höhe. Doch das waren wohl eher Aktionen, bei denen die US-Regierung beim heimischen Publikum punkten wollte. Denn sowohl Richtung China wie auch mit Blick auf Südkorea und Europa mehren sich seither die Zeichen für eine Entspannung. Das liegt an der offenbar wachsenden Einsicht der amerikanischen Verhandlungspartner, dass ein weiteres Drehen an der Zoll-Schraube zu gegenseitiger Beschädigung führen wird. Denn Europas angedrohte Abgabenerhöhungen träfen die US-Farmer ebenso hart wie Chemiekonzerne und die Rüstungs- sowie Flugzeugindustrie. Dennoch musste die EU offenbar einige Zugeständnisse machen, von denen bisher nur Umrisse erkennbar sind. Dass sich Trump davon spürbar beeindrucken ließ, zeigt, was der US-Präsident wirklich wollte: den möglichst ungehinderten Zugang zum europäischen Markt. Dieses Wahlgeschenk wird die EU ihm wohl machen (müssen).

 
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