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(dpa/afk) Nächste Pleite mit Sonnenenergie: Nach Solon und Solar Millennium hat es jetzt Solarhybrid aus dem Sauerland erwischt. Das Amtsgericht Arnsberg bestätigte am Mittwoch den Eingang eines Insolvenzantrages der Firma. Als Nächstes werde über die Zusammensetzung des Gläubigerausschusses entschieden, sagte ein Justizsprecher. Warum dem seit 2008 an der Börse notierten Unternehmen das Geld ausging, blieb zunächst unklar. Die Solarhybrid AG war am Mittwoch zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Branchenkenner nehmen an, dass sich die Sauerländer bei der Finanzierung von Großprojekten übernommen haben. Solarhybrid hat auch in Unterfranken zwei Kraftwerks-Projekte realisiert und 2010 ans Netz genommen: Eine Anlage in Laudenbach am Main (Lkr. Miltenberg) und eine Freilandanlage in Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen). 2010 hat das Unternehmen 70 Mitarbeiter beschäftigt. Die gesamte Branche leidet unter Überkapazitäten und sinkender Förderung. Die Firma ist auf den Bau von großen schlüsselfertigen Solarstrom-Kraftwerken spezialisiert. Nach eigenen Angaben bietet sie unter einem Dach Projektentwicklung, Finanzierung, Errichtung sowie den Betrieb und die Wartung der Parks an. In den Jahren 2010 und 2011 entstanden Photovoltaik-Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 266 Megawatt, vornehmlich in Ostdeutschland. 2010 erzielte Solarhybrid einen Umsatz von 113,4 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr wollte die Firma erstmals einen operativen Gewinn verbuchen.