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ATLANTA/BONN
Schlappe für UPS
dpa
 |  aktualisiert: 14.01.2013 18:18 Uhr

Ein spektakulärer Milliardendeal in der Paket- und Logistikbranche ist geplatzt: Der US-Paketriese UPS muss die geplante Übernahme des niederländischen Rivalen TNT Express wieder abblasen. Grund: Die Wettbewerbshüter in der EU-Kommission signalisierten ein Verbot der Großfusion.

Mit TNT wollten die Amerikaner den europäischen Kontinent erobern und vor allem einen Großangriff auf die Deutsche Post DHL starten. Auch weltweit ist UPS ein Hauptkonkurrent des Bonner Logistikkonzerns mit seiner Paket- und Expressmarke DHL. Nun können sich die Manager im Post Tower die Hände reiben.

Die Schlappe für UPS spielt ihnen in die Karten, da eine schlagartige Expansion eines globalen Konkurrenten ausgebremst wird. Mit dem Deal hatte UPS auch den grenzüberschreitenden Transport von Sendungen aus und nach Europa im Auge.

UPS kündigte am Montag von Atlanta aus notgedrungen den Rückzieher an. Nach Gesprächen mit Behördenvertretern in Brüssel war klar, dass es trotz Zugeständnissen keine realistische Aussicht mehr auf eine Genehmigung der Übernahme gibt. Der formale Beschluss steht noch aus. Aus Brüsseler Sicht drohen weitere Wettbewerbsbeschränkungen, da nur vier Unternehmen – DHL, UPS, TNT und die amerikanische FedEx – ein ähnlich breites Angebot an schnellen Paketdiensten anbieten. Für Kunden bedeutet ein Brüsseler Veto, dass es in einem preisumkämpften Markt nicht noch weniger Wettbewerber geben wird. Rund 5,2 Milliarden Euro wollten die Amerikaner für TNT Express auf den Tisch legen. Ziel war ein größerer Kuchen auf dem europäischen Milliardenmarkt für Pakete und eilige Sendungen.

 
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