SAP wagt sich an seine bisher teuerste Übernahme. Der deutsche Dax-Konzern will den US-Anbieter von Firmensoftware für die Reisemanagement- und Reisekostenabwicklung für rund 6,5 Milliarden Euro übernehmen. Damit baut SAP sein Angebot im sogenannten Cloud-Geschäft mit Software, die im Abo-Modell von fremden Servern angeboten wird, aus.
Die Übernahme werde mithilfe von Kreditlinien über sieben Milliarden Euro finanziert, die nicht nur den Kaufpreis und Kosten aus der Übernahme, sondern auch die Rückzahlung von bestehenden Schulden von SAP abdecke, sagte ein SAP-Sprecher am Donnerstagabend. Concur selbst werde dabei mit rund 6,5 Milliarden Euro (rund 8,3 Milliarden US-Dollar) bewertet. Das sei die größte Übernahme der Firmengeschichte, so der Sprecher. SAP zahlt 129 US-Dollar je Concur-Aktie. Das entspreche einem Aufschlag von 20 Prozent auf den Schlusskurs vom 17. September.
Die Übernahme reiht sich in eine Reihe von Milliarden-Übernahmen in den vergangenen Jahren ein. 2012 kaufte SAP den Anbieter von Personalsoftware Successfactors für 3,4 Milliarden Euro und die Handelsplattform Ariba für 4,2 Milliarden Euro.
Mit allen drei Übernahmen verstärkt SAP sein Cloud-Geschäft. Der Softwarekonzern macht bislang noch den kleineren Teil seiner Umsätze mit Mietsoftware. Der Bereich soll aber in den kommenden Jahren zweistellig wachsen. In diesem Jahr plant SAP noch mit gut einer Milliarde Euro Cloud-Umsatz bei zuletzt rund 17 Milliarden Euro Jahresumsatz insgesamt. Bis 2017 sollen es nach der bisherigen Planung drei bis dreieinhalb Milliarden Euro sein. Den Angaben zufolge kommt Concur allein auf jährliche Cloud-Umsätze von mehr als 540 Millionen Euro (700 Millionen US-Dollar). Die Concur-Aktionäre und die Kartellbehörden müssen dem Kauf noch zustimmen. Die Übernahme soll aber nach Angaben von SAP Ende März 2015 abgeschlossen werden.