EADS stellt nach dem Scheitern der Fusion mit dem Rüstungskonzern BAE Systems das eigene Wehrgeschäft auf den Prüfstand. Ohne den britischen Partner muss sich die Sparte mit dem Namen Cassidian neu sortieren. Dabei setzt der europäische Luft- und Raumfahrtriese weiter auf Konzernchef Tom Enders. Der Verwaltungsrat stärkte dem deutschen Manager demonstrativ den Rücken und betonte, dass EADS auch künftig von Enders geführt werden solle.
Das Gremium habe bei einer regulären und seit längerem geplanten Sitzung am Donnerstag dem Manager seine volle Unterstützung zugesichert, sagte ein Konzernsprecher in München. Der Vorsitzende des Gremiums ist der französische Großaktionär Arnaud Lagardere, der sich zuvor ebenfalls kritisch zum Plan für einen Zusammenschluss mit BAE geäußert hatte. Das von Enders vorangetriebene Projekt war am Mittwoch endgültig am Widerstand aus der Politik gescheitert.
Während die wichtigste Tochter Airbus vom Platzen der Fusion eher wenig betroffen ist, trifft Cassidian das Aus für die ambitionierten Pläne hart. „Wir müssen unsere Konzernstrategie und insbesondere unsere Verteidigungsaktivitäten auf den Prüfstand stellen“, schrieb Enders in einem Brief an die Mitarbeiter des Konzerns, der dpa vorliegt.