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Bad Neustadt
Rhön-Klinikum: Mehr Umsatz, weniger Gewinn und große Ziele
Mehr Umsatz, mehr Patienten: Das Rhön-Klinikum in Bad Neustadt meldet überwiegend Positives. Doch der Markt ist schwierig. Und so hat der Konzern anspruchsvolle Ziele.
Ein Plus beim Umsatz und der Patientenzahl meldet das Rhön-Klinikum in Bad Neustadt.
Foto: Thomas X. Stoll/Rhön-Klinikum | Ein Plus beim Umsatz und der Patientenzahl meldet das Rhön-Klinikum in Bad Neustadt.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:13 Uhr

Während in Bayern immer mehr Krankenhäuser Verluste machen, fährt die Rhön-Klinikum AG in Bad Neustadt wirtschaftlich in ruhigem Fahrwasser. Wie der börsennotierte Konzern am Freitag mitteilte, stieg der Umsatz in 2019 um knapp sechs Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Allerdings ging der Konzerngewinn um 6,7 Millionen auf 44,5 Millionen Euro zurück.

An den Konzernkliniken Bad Neustadt, Bad Berka, Frankfurt/Oder sowie Gießen und Marburg wurden im vergangenen Jahr 861 000 Patienten behandelt, was einem Plus von 1,2 Prozent entspreche. Wie es in der Mitteilung weiter heißt, lag 2019 das operative Ergebnis mit 125 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Für 2020 geht das Unternehmen allerdings von einem Rückgang auf 82,5 bis 72,5 Millionen Euro aus.

Wie es bayerischen Kliniken generell geht

Das Rhön-Klinikum sieht sich "in einem schwierigen Marktumfeld". Dazu passt eine am Freitag verbreitete Umfrage der Bayerischen Krankenhausgesellschaft, wonach 54 Prozent der Kliniken im Freistaat 2018 rote Zahlen schrieben. Im Vorjahr waren es noch 43 Prozent gewesen.

Zwar melden die Bad Neustadter Krankenhausbetreiber keine roten Zahlen, aber einen Rückgang des Konzerngewinns, was mit höheren Abschreibungen und Finanzierungskosten zusammenhänge. Unterm Strich sieht Vorstandsvorsitzender Stephan Holzinger das Unternehmen auf gutem Kurs. Die Digitalisierung im Allgemeinen sowie die Telemedizin im Besonderen voranzutreiben, sind für ihn nach wie vor die Top-Ziele.

Tiplu, Medgate und was sonst noch wichtig ist

Das Rhön-Klinikum setzt gerade in seinem vor über einem Jahr eröffneten Campus in Bad Neustadt auf digitale Abläufe zum Beispiel in Form von digitalen Akten. In diesem Zusammenhang ist die strategische Beteiligung am Hamburger Softwareanbieter Tiplu zu verstehen. Dessen Programme sollen in erster Linie die Abrechnungen der Krankenhausleistungen optimieren.

Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit Medgate. Das Schweizer Unternehmen soll die Telemedizin-Angebote des Klinikums voranbringen, worunter zum Beispiel Arzt-Patienten-Gespräche per Video fallen. Ein gemeinsam gebildetes Unternehmen werde voraussichtlich in diesem Jahr die Arbeit aufnehmen, teilten die Bad Neustadter am Freitag mit.

"Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben zu können", will die Rhön-Klinikum AG die Abläufe in und zwischen den Kliniken verbessern. Kosten sollen gesenkt, Erlöse gesteigert werden. Im Mittelpunkt stehe, die Verwaltung effizienter zu machen. Ergebnisse einer hierfür in Auftrag gegebenen Machbarkeitsstudie sollen bis Sommer vorliegen. Der Konzern mit seinen 17 000 Beschäftigten zählt zu den größten Krankenhausbetreibern in Deutschland.

 
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