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WÜRZBURG
Nachfrage nach Printprodukten steigt
Pressekonferenz Süddeutsche Druck- und Medientage       -  Christoph Schleunung, geschäftsführender Gesellschafter der Schleunungdruck GmbH in MarktheidenfeldDaniel Peter
Foto: Foto: | Christoph Schleunung, geschäftsführender Gesellschafter der Schleunungdruck GmbH in MarktheidenfeldDaniel Peter
Pia Lehnfeld
Pia Lehnfeld
 |  aktualisiert: 25.06.2017 03:27 Uhr

In Zeiten wachsender Digitalisierung steigt die Bedeutung von Gedrucktem: Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, ist längst Überzeugung der Druckbranche geworden. „Die Menschen sehnen sich wieder nach etwas Haptischem“, sagt Christoph Schleunung, Landesvorsitzender des Verbands Druck und Medien Bayern (VDMB).

An diesem Freitag treffen sich der VDMB und der Verband Druck und Medien in Baden-Württemberg (vdm) zum ersten Süddeutschen Druck- und Medientag in Würzburg im Vogel Convention Center. Die Stadt sei ein renommierter Standort für die Druckindustrie, so Holger Busch, Hauptgeschäftsführer des VDMB. Mit Koenig & Bauer befinde sich nicht nur der älteste Druckmaschinenhersteller der Welt in der Domstadt. Zudem sei mit Flyeralarm die größte Online-Druckerei Europas in Würzburg ansässig.

Online-Druck ist Trend

Online-Druck ist laut Busch einer der großen Trends und ein „Wachstumsmarkt“ in der Druckindustrie – einer Branche, die in den letzten Jahren einem großen Wandel unterworfen und mit Marktkonsolidierung, Preiswettbewerb und Fachkräftemangel zu kämpfen hat. „In den letzten zehn Jahren haben wir rund ein Viertel an Betrieben und Mitarbeitern verloren“, sagt Busch.

Durch den Online-Druck könnten ganz neue Zielgruppen erreicht werden. Aktuell gibt es laut VDMB-Angaben deutschlandweit 8400 Unternehmen und 135 000 Beschäftigte.

Zum Vergleich: In Bayern und Baden-Württemberg hat die Druckindustrie zusammengenommen 50 000 Beschäftigte bei 3500 Unternehmen. Dabei fehle es nicht an Druckaufträgen, sagt Schleunung. Grund für den Stellenrückgang sei vielmehr eine höhere Effektivität in der Produktion, die weniger Mitarbeiter verlange. Der Trend gehe zu weniger, dafür größeren Firmen.

Digitalisierung bleibt Herausforderung

Dennoch: Die Digitalisierung bleibe eine grundsätzliche Herausforderung für die Druckindustrie, so Busch. Online und Print – das funktioniere nur im Miteinander, glaubt Schleunung. Beide Medien müssten als „Ergänzung“ zueinander betrachtet werden. Denn die Nachfrage nach hochwertigen Printprodukten nehme zu – immer mehr Online-Portale setzten wieder auf gedruckte Kataloge. Der Marktheidenfelder Unternehmer Schleunung ist jedenfalls überzeugt: „Oft haben selbst ernannte Propheten schon das Sterbeglöckchen der Printmedien geläutet. Das hat sich als definitiv falsch erwiesen. Print wird nicht aussterben.“

 
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