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LONDON
Moody's warnt Lebensversicherer
dpa
 |  aktualisiert: 24.10.2013 17:54 Uhr

Die deutschen Lebensversicherer steuern nach Darstellung der US-Ratingagentur Moody's infolge der Niedrigzinsen auf lange Sicht auf rote Zahlen zu. Wegen der traditionell hohen Zinsgarantien und der unterschiedlichen Laufzeiten von Verträgen und Finanzanlagen seien die deutschen Versicherer von den geringen Renditen besonders stark betroffen, schreiben die Moody's-Analysten Benjamin Serra und Simon Harris in einem Branchenkommentar. Ihre Berechnungen umfassen die nächsten zehn Jahre.

Die Reserve, die die Versicherer wegen des niedrigen Zinsniveaus seit 2011 jedes Jahr aufbauen müssen, dürfte diese Entwicklung beschleunigen. „Nach fünf Milliarden Euro im Jahr 2012 wird die Branche Ende dieses Jahres eine Zinszusatzreserve in Höhe von etwa sechs Milliarden Euro verbuchen müssen“, sagt Serra. Sollten die Zinsen noch zehn Jahre lang auf diesem Niveau bleiben, sei für Ende 2023 ein Rückstellungsbedarf von 40 bis 90 Milliarden Euro zu erwarten. Lebensversicherungsverträge garantieren Kunden eine feste Mindestverzinsung pro Jahr. Für Neuverträge liegt dieser Garantiezins inzwischen bei 1,75 Prozent. Wegen der Vielzahl alter Verträge müssen die Versicherer ihren Kunden im Schnitt aber noch 3,3 Prozent bezahlen. Diese Rendite können sie bei Neuanlagen an den Finanzmärkten kaum noch erzielen.

 
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