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BERLIN
Millionenförderung: Facebook mag deutsche Verlage
Mark Zuckerberg und Dorothee Bär am Montag in Berlin. Der Facebook-Chef war kürzlich zu Besuch in der Hauptstadt.
Foto: Kai Diekmann | Mark Zuckerberg und Dorothee Bär am Montag in Berlin. Der Facebook-Chef war kürzlich zu Besuch in der Hauptstadt.
Bearbeitet von Andreas Fischer-Kablitz
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:02 Uhr

Facebook hat ein Förderprogramm aufgelegt, um die Weiterentwicklung digitaler Bezahlmodelle bei Verlagen in Deutschland voranzutreiben. Das Programm im Umfang von zwei Millionen Euro gehört zu einer breiter angelegten Initiative mit einem Volumen von 300 Millionen Dollar (263 Millionen Euro), mit der Nachrichtenorganisationen auf der ganzen Welt gefördert werden.

Im Rahmen des „Local News Subscriptions Accelerators“ werde Facebook mit 13 deutschen Verlagsgruppen zusammenarbeiten, „um sie dabei zu unterstützen, neue Leserinnen und Leser zu finden und diese stärker an sich zu binden“, kündigte das Online-Netzwerk an. Zu den teilnehmenden Verlagsgruppen gehören demnach unter anderem Rheinische Post Digital, Funke Mediengruppe, MHS Digital, Mediengruppe Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung, Nordbayern Infonet, Oberpfalz Medien, Verlag und Druckerei Main-Echo, DuMont, Ippen Digital, Mediengruppe Main-Post, Mediengruppe Oberfranken und Lensing Media.

Das Programm wurde in einem Gespräch von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit Mathias Döpfner, dem Vorstandsvorsitzenden des Medienkonzerns Axel Springer, angekündigt. Döpfner forderte in dem Dialog den Chef des Internet-Konzerns auf, auf seinen Plattformen faire Modelle für die Aufteilung von Erlösen anzubieten. Nur so könne Qualitätsjournalismus aufrecht erhalten werden. Es sei nicht die Aufgabe von Facebook zu entscheiden, was die Anwender zu sehen bekommen und was nicht. „Je mehr Facebook kuratiert, selektiert und (redaktionelle) Entscheidungen trifft, desto mehr verwandelt sich Facebook in ein Medienunternehmen, vielleicht sogar unfreiwillig.“ Dafür sei Facebook aber zu groß. „Sie werden dann von den Regulierungsbehörden aufgespalten, die sagen werden, dass es nicht so eine große Dominanz einer großen Firma geben darf, die weltweit Entscheidungen trifft“, sagte Döpfner.

Peter Tischler, Geschäftsführer Digitale Medien bei der Main-Post, begrüßt die Facebook-Initiative ausdrücklich: „Die Teilnahme an dem Programm wird uns sicher helfen. Ziel ist, unsere Aktivitäten in den sozialen Netzwerken noch zielgerichteter und eindeutiger zu gestalten. Da können wir sicher noch einiges lernen. Was liegt näher als das gemeinsam mit Facebook zu tun?“ Ein ähnliches Förderprogramm wie Facebook hatte bereits auch Google für Medien und Journalisten auf den Weg gebracht. Im März 2018 rief der Internet-Konzern die „Google News Initiative“ (GNI) als globales Dach ins Leben. Zuckerberg hat sich kürzlich zu einem Besuch in Berlin aufgehalten und sich dabei für eine global einheitliche Regulierung im Internet ausgesprochen, unter anderem bei Datenschutz und dem Kampf gegen politische Manipulation. Bundesjustizministerin Katarina Barley konnte der Facebook-Chef allerdings nicht überzeugen:„Mark Zuckerberg spricht seit einem Jahr viel über die Verantwortung von Facebook für Gesellschaft, Demokratie und die Privatsphäre von mehr als zwei Milliarden Menschen. Doch zu spüren ist davon wenig“, sagte sie nach einem Treffen mit ihm. Zuckerberg traf auch mit der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und Digital-Staatssekretärin Dorothee Bär zusammen. Bei den Gesprächen sei es um Datenrechte, die Verantwortung Sozialer Netzwerke sowie den Schutz vor ausländischer Einflussnahme gegangen.

 
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