Von einer Fortsetzung des Wachstumskurses berichtete Marcus Lingel bei der Präsentation der Jahreszahlen 2020 für seine Merkur Bank. Gleichzeitig drückte der persönlich haftende Gesellschafter bei einem Video-Pressegespräch ein klares Bekenntnis für Hammelburg aus, nach Übernahme der Bank Schilling im Oktober 2019 neben München die zweite Zentrale seines Geldhauses.
"Wir haben alle Mitarbeiter in den Bankentarif übernommen, Sozialleistungen nach oben angepasst, in agiles Arbeiten sowie die technische Ausstattung investiert und mit einer Einstellungsoffensive begonnen“, sagte Lingel. In Hammelburg wuchs die Belegschaft im zurückliegenden Jahr um 10 auf 150 Mitarbeiter. Hier sollen 2021 fünf weitere dazukommen. Genau wie in München, wo die Bank aktuell 130 Beschäftigte hat.
Wie Zahlen von Merkur genau aussehen
Im ersten vollen Geschäftsjahr nach der Übernahme von Schilling verzeichne die Bank jetzt eine Bilanzsumme von 2,67 Milliarden Euro (2019: 2,31 Milliarden) und sei damit die größte inhabergeführte Privatbank Süddeutschlands. Das Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit stieg um 11,3 Millionen auf 19,3 Millionen Euro. "Wir haben bei der Übernahme von Anfang an nicht auf die Hebung von Kostenvorteilen gesetzt, sondern auf die Verstärkung von Wachstumsmöglichkeiten", betonte Lingel.
Die verwalteten Vermögensanlagen erhöhten sich demnach um 287,7 Millionen Euro und betrugen zum Jahresabschluss insgesamt 2,54 Milliarden Euro. Bei den Finanzierungen stieg laut Lingel das Neugeschäftsvolumen auf 1,55 Milliarden Euro (2019: 1,39). Treiber seien vor allem die Bauträger- und Leasingbereiche gewesen, die auch in der Corona-Krise weitergewachsen sind. Zum Ende des Jahres betrug das Kreditvolumen der Gesamtbank 2,16 Milliarden Euro (2019: 1,92).
Das Wachstum in allen Geschäftsbereichen trage zur weiteren Diversifizierung der Merkur Privatbank bei. Der stark gestiegene Provisionsüberschuss (20,4 Millionen Euro) und die Erträge aus Finanzgeschäften (3,6) machten zusammen inzwischen rund die Hälfte des Zinsüberschusses (52,8) aus. Mit einem Provisionsertrag von 8 Millionen Euro trage Franken maßgeblich zum Erfolg der Bank bei. Das Ergebnis je Aktie belief sich 2019 auf 68 Cent und konnte 2020 laut Jahresbilanz trotz einer verbreiterten Aktionärsbasis auf 1,05 Euro je Aktie gesteigert werden.