
Media Markt und Saturn drängen mit eigenen Tarifen auf den umkämpften deutschen Mobilfunkmarkt. Wie andere Einzelhändler wollen auch die beiden Elektronikketten vor allem Kunden, die Vertragsbindungen und lange Laufzeiten scheuen, mit Prepaid-Tarifen ködern, also im Voraus bezahlten Angeboten. Aldi, Lidl oder auch der Kaffeeröster Tchibo haben ähnliche Tarife im Angebot. Seit Freitag haben Media Markt und Saturn einen ersten eigenen Smartphone-Tarif am Start, ein Datentarif für Tablet-Computer soll folgen, überhaupt soll das Angebot noch wachsen.
Es spricht also einiges dafür, dass trotz der inzwischen genehmigten Übernahme von E-Plus durch Telefónica Deutschland (O2) der Druck auf die Anbieter kaum nachlassen wird, denn der Kampf um den Kunden wird vor allem über den Preis entschieden. Im Schnitt hat nämlich jeder Deutsche bereits mehr als einen Mobilfunkvertrag, häufig geht es also vor allem darum, wechselwillige Kunden abzuwerben.
Damit haben die Elektronikketten bereits Erfahrung, der Kooperationspartner Mobilcom Debitel bietet in den Filialen bereits Handytarife an, auch mit dem Verkauf von Smartphones und Tablets verdient die Metro-Tochter Geld. „Es haben noch immer nicht alle in Deutschland ein Smartphone oder einen Smartphone-Tarif. Da ist noch viel Luft nach oben“, sagt MediaSaturn-Deutschland-Chef Wolfgang Kirsch. „Für uns ist das Mobilfunkgeschäft in den vergangenen Jahren immer erfolgreicher geworden, wir haben stetig Marktanteile gewonnen, sowohl bei Hardware als auch bei Tarifen.“ Dabei habe man viel gelernt – und sich nun entschlossen, auch eigene Angebote an den Start zu bringen. Den harten Wettbewerb scheut Kirsch nicht: „Für uns ist egal, von wem die Marktanteile kommen, so lange die Anteile zu uns kommen.“