Wenn Geschäftsleute in gut einer Woche Post von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Würzburg-Schweinfurt bekommen, dann hat das eine besondere Tragweite: 75 000 Unternehmen in Mainfranken werden aufgerufen, das ranghöchste IHK-Gremium zu wählen – die Vollversammlung. Sie gilt als das Parlament der Wirtschaft in der Region.
Kandidaten stehen fest
Die Vollversammlung wird alle vier Jahre gewählt, hat 80 ehrenamtliche Mitglieder und setzt sich aus Vertretern verschiedener Wirtschaftsbereiche wie Industrie, Handel und Verkehr zusammen. Wie die IHK am Mittwoch mitteilte, stehen die Listen der Kandidaten für die Vollversammlung sowie für die Gremialausschüsse der Kreise Bad Kissingen, Kitzingen, Haßberge, Main-Spessart und Rhön-Grabfeld fest.
Was die Vollversammlung macht
Die Vollversammlung kommt drei Mal im Jahr zusammen, um über grundlegende Fragen der IHK zu entscheiden. Außerdem wählt sie aus ihrer Mitte unter anderem den IHK-Präsidenten, der die Kammer ehrenamtlich nach außen vertritt.
Zurzeit hat Otto Kirchner diese Funktion inne. Er ist Chef der Fränkischen Rohrwerke in Königsberg (Lkr. Haßberge). Ein IHK-Modus sieht vor, dass der Präsident alle vier Jahre im Wechsel aus den Stadt-/Landkreisen Würzburg und Schweinfurt sowie den Gremialausschüssen kommt. In diesem Jahr sei der Stadt- und Landkreis Würzburg an der Reihe, hieß es aus der IHK. Die Vollversammlung entscheidet zudem über den hauptamtlichen IHK-Hauptgeschäftsführer. Seit 2004 ist das Ralf Jahn.
Briefwahl-Post geht demnächst raus
Bei der Wahl der Vollversammlung hat jedes der IHK angeschlossenen Unternehmen eine Stimme. Die Kammer wird die Briefwahlunterlagen nach eigenen Angaben ab dem 13. September an die Firmen schicken, gewählt werden kann dann vom 17. September bis 12. Oktober.
Die Legislaturperiode der jetzt zu wählenden Vollversammlung dauert von 2019 bis 2022. Auch die Handwerkskammer für Unterfranken mit ihren gut 18 000 angeschlossenen Betrieben hat ein solches Gremium: Es umfasst 48 Mitglieder, deren aktuelle Wahlperiode 2021 endet.