ZF begegnet dem zum Beispiel mit Kooperationen mit Bosch. Oder mit Angeboten, die dem stärkeren Auftauchen von Autos aus indischer, russischer oder chinesischer Produktion Rechnung tragen. Bis Sonntag dauert die Leitmesse der Kfz-Wirtschaft, die eng mit der Schweinfurter Großindustrie verbunden ist. Außer ZF sind SKF und Schaeffler präsent.
Es geht um Kontakte, um neue Märkte, um Selbstdarstellung logischerweise. Nur ist nicht jeder, der sich für bestimmte Produkte interessiert, Detailfragen stellt und fotografiert, ein potenzieller Kunde oder von der ausländischen Fachpresse. „Nachbauer sind ein Problem“, sagt Chris Edelmann von ZF-Services-Kommunikation. Die Leute am Stand brauchen da oft ziemlich viel Fingerspitzengefühl.
Ressourcen schonen, Energie begrenzt einsetzen. Auch darum geht es auf der Automechanika. ZF setzt hier auf Altteile-Management, kooperiert mit CoremanNet von Bosch. „Starke Marken können und müssen zusammenarbeiten, um den Markt voranzubringen“, so Alois Ludwig. Altteile-Management heißt folgendes: Sachs-Kupplungen und ZF-Parts-Lenkgetriebe werden bei den Werkstätten abgeholt oder an Sammelstationen abgegeben. Nach der Messe wird das System in weiteren Ländern, Schwerpunkt Süd- und Osteuropa, eingeführt, so Ludwig.
2013 will ZF Services in Shanghai mit der Aufbereitung von Automatikgetrieben starten, in Moskau wird eine Servicestelle mit Werkstatt eingerichtet, in den USA will man 2014 diesen Service anbieten. Über diesen Entwicklungen werde man aber nicht die Produktmarken, wie Sachs, aus den Augen verlieren. „Starke Marken bieten Mehrwert.“ Ressourcen schonen, Hybridtechnik, Energieeffizienz – diesen Begriffen begegnet der Besucher auf der Messe öfter. Wer Lust hat, kann mal ein Elektroauto Probe fahren. Massen zieht das nicht an.
Und auch nicht jeder Aussteller scheint daran zu glauben, dass die Automobilzukunft ohne Benzin funktioniert. Hier gibt es eine ganze Halle mit Tankzubehör: von der Preisanzeige bis zur Zapfsäule. Hier sind die Stände extrem schick. Bei Petrotec Dispensing Solutions spielt neben der Bar ein Pianist an einem gläsernen Flügel zur Unterhaltung der Kunden. Zukunftssorgen scheint diese Sparte nicht zu haben.
Um Zukunft ganz anderer Art geht es hinter den Kulissen. TÜV wird in Zukunft nicht nur von Gutachtern, sondern in den Werkstätten angeboten, wie es der Zentralverband deutsches Kraftfahrtgewerbe fordert. „Wir haben Riesenchancen. Und was tun wir damit? Wir zerstreiten uns“, meinte Jürgen Bönninger von der FSD Fahrzeugsystemdaten, dem Gemeinschaftsunternehmen der Überwachungsverbände.
Automechanika
Auf der Automechanika, die alle zwei Jahre in Frankfurt stattfindet, präsentieren sich heuer rund 4500 Aussteller aus 80 Ländern. Die Automechanika gilt als Leitmesse des Kfz-Gewerbes. 150 000 Fachbesucher aus aller Welt werden erwartet.
Die Sonderschau des Bundesverbandes E-Mobilität gibt laut Programm einen umfassenden Überblick über die Elektromobilität und informiert über Trends in der Automobilbranche.
Seit 2006 gibt es die Messe-Initiative „Messe Frankfurt against Copying“ zum Schutz vor Produkt- und Markenpiraterie, so die Zeitschrift „Kfz-Betrieb“ in ihrer Messeausgabe. Ziel ist es, über die Eintragung und Durchsetzung von Schutzrechten zu informieren. Die Messe dauert noch bis Sonntag, 16. September.