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Brüssel
Kommentar: Mehr Euro für die Welt
An dem Tag, an dem die EU-Kommission über ihren Traum vom Euro als Weltwährung sprach, wartete die gleiche Behörde auf den Eingang des neuen Haushaltsvorschlages aus Italien.
Euro-Münzen liegen gestapelt übereinander. Der Euro liegt bei den global getätigten Transaktionen mit einem Anteil von 36 Prozent hinter dem Dollar (40 Prozent).
Foto: Oliver Berg, dpa | Euro-Münzen liegen gestapelt übereinander. Der Euro liegt bei den global getätigten Transaktionen mit einem Anteil von 36 Prozent hinter dem Dollar (40 Prozent).
Detlef Drewes
Detlef Drewes
 |  aktualisiert: 24.12.2018 02:18 Uhr

An dem Tag, an dem die EU-Kommission über ihren Traum vom Euro als Weltwährung sprach, wartete die gleiche Behörde auf den Eingang des neuen Haushaltsvorschlages aus Italien. Und sie durfte sich zu Recht brüskiert darüber fühlen, dass Rom sich alle Zeit der Welt für einen angekündigten Kompromiss lässt. Doch, die beiden Dinge haben miteinander zu tun, weil die Vertragstreue und die Gewissheit, dass alle Mitglieder der Währungsunion die versprochenen Regeln auch einhalten, entscheidend sind – für das Vertrauen in eine Währung und in deren Stabilität. Der Euro ist – entgegen aller Kritik – zweifellos eine Erfolgsgeschichte. Und obwohl unser Geld als Zahlungsmittel noch keine 20 Jahre alt ist, hat es schon so manchen heftigen Sturm auf dem Finanzmarkt überlebt. Aber dennoch gibt es Zweifel, wenn hinter der Währung eine Union steht, in der Sündenfälle gegen die Stabilitäts- und Wachstumsregeln an der Tagesordnung sind. Mehr noch: Es ist eine Beschädigung der Währung, wenn die Behörde, die die Einhaltung der Fiskalversprechen kontrollieren soll, die Regeln selbst je nach Mitgliedstaat unterschiedlich auslegt. Eine Union, die ihr Geld zur globalen Leitwährung machen will, muss besser funktionieren.

 
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