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Kartellamt bestraft Bierbrauer: Hohe Bußgelder wegen Preisabsprachen
Abkassiert: Deutsche Brauer sollen Preise abgesprochen haben.DPA
Foto: Foto: | Abkassiert: Deutsche Brauer sollen Preise abgesprochen haben.DPA
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 13.01.2014 19:54 Uhr

Das Bundeskartellamt hat wegen verbotener Preisabsprachen bei Bier hohe Bußgelder gegen bekannte Brauereien verhängt. Wegen der Manipulationen mussten Verbraucher für eine Kiste Bier einen Euro mehr ausgeben. Betroffen sind Bitburger, Krombacher, Veltins, Warsteiner sowie die westfälische Privatbrauerei Barre. Sie sollen insgesamt 106,5 Millionen Euro Bußgeld zahlen. Gegen zwei weitere Brauereikonzerne und vier regionale Brauereien liefen weitere Verfahren, teilte die Behörde mit. Auslöser des Verfahrens waren Informationen des Beck's-Herstellers Anheuser-Busch InBev, der als Kronzeuge ohne Geldbuße bleibt.

Laut Kartellamtschef Andreas Mundt soll die Branche bei persönlichen und telefonischen Kontakten Preiserhöhungen für Fass- und Flaschenbier abgesprochen haben. Bei Flaschenbier sei 2008 eine Preiserhöhung für den Kasten Bier um einen Euro vereinbart worden. Für Fassbier gab es nach den Ermittlungen Absprachen über Preiserhöhung 2006 und 2008 von jeweils fünf bis sieben Euro pro Hektoliter (100 Liter).

Bitburger, Krombacher, Veltins und Warsteiner hätten bei der Aufklärung kooperiert. Die vier Brauereien und Barre stimmten einvernehmlich einer Beendigung des Verfahrens zu – dafür gab es einen Bußgeldnachlass, teilte die Behörde mit. Formell sind die Geldbußen noch nicht rechtskräftig. Der deutsche Biermarkt ist seit Jahren rückläufig. 2012 war der Absatz laut Statistischem Bundesamt mit rund 96,5 Millionen Hektolitern auf die niedrigste Menge seit der Wiedervereinigung gesunken.

Die Branche liefert sich einen harten Konkurrenzkampf und konnte in den vergangenen zehn Jahren kaum Preiserhöhungen durchsetzen, während Energiekosten und die Preise für Hopfen und Gerstenmalz deutlich zulegten. Das Bußgeld trifft die Brauer deshalb hart. Allerdings liegen die Bußgelder deutlich unter der Höchstgrenze: Nach den Bußgeldleitlinien des Kartellamtes wären bis zu zehn Prozent der Jahresumsätze der betroffenen Brauereien möglich gewesen.

 
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