Es ist der Moment des großen Triumphs für Apple-Chef Tim Cook. Der historische Quartalsgewinn von 18 Milliarden Dollar bestätigt, dass Apple in einer eigenen Liga spielt. Der neue Weltrekord in der Wirtschaftsgeschichte nimmt den vielen Skeptikern auf einen Schlag den Wind aus den Segeln. Noch vor einigen Monaten überboten sich etliche Beobachter in düsteren Untergangsszenarien. Der Konzern habe ohne seinen 2011 verstorbenen Gründer Steve Jobs die Innovationskraft verloren, hieß es. Das iPhone sei zu teuer, daher hätten Googles Betriebssystem Android sowie Samsung und die günstigen chinesischen Hersteller den Kampf um den Smartphone-Markt schon gewonnen. Die „Buzzfeed“-Schlagzeile „Apple is doomed“ (Apple ist zum Scheitern verurteilt) entwickelte sich zum geflügelten Wort, das in sozialen Netzwerken wie Twitter inzwischen als Internet-Phänomen ein ironisches Eigenleben führt. Rückblickend war es die größte Leistung von Cook, in diesem Gegenwind konsequent seine Linie zu halten. Apple wolle die besten, nicht die meisten Geräte verkaufen, erklärte er vor einem Jahr den Analysten, denen die Zahlen des Weihnachtsgeschäfts 2013 nicht gut genug vorkamen. Und nein, Preisabschläge stünden nicht zur Debatte. Er glaube, dass selbst die Kunden in Schwellen- und Entwicklungsländern, die zunächst einmal günstige Geräte kauften, mit der Zeit zum iPhone finden würden, erläuterte Cook seine Strategie. Forderungen nach einem Billig-iPhone wies er zurück. Auf keinen Fall wolle man auf der Jagd nach Marktanteilen die Strahlkraft der Marke verwässern.
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