Die Region profitiert kaum von den Ansiedlungsbemühungen der Agentur „Invest in Bavaria“. Das geht aus einer Anfrage der Grünen im Landtag an das Wirtschaftsministerium hervor. Während die Ansiedlungsagentur des Freistaats im Regierungsbezirk Oberbayern im vergangenen Jahr 78 Projekte betreute, vermittelte sie in Unterfranken nur eine einzige Firmengründung. Und auch die weiteren Zahlen sprechen eine klare Sprache.

Die „Invest in Bavaria“ soll Unternehmen nicht nur bei Neuansiedlungsprojekten unterstützen, sondern auch bei Übernahmen, Erweiterungsvorhaben und Standortsicherungen mit außerbayerischer Konkurrenz. Zählt man alle diese Projekte zusammen, kommt Oberbayern im vergangenen Jahr – inklusive Neuansiedlungen – auf 93, Unterfranken auf vier.

Auch in den anderen Regierungsbezirken sieht es nicht besser aus. Schwaben kommt auf insgesamt acht Projekte, Niederbayern auf sechs, Oberfranken auf vier, die Oberpfalz nur auf drei. Einzig Mittelfranken ist mit 15 Projekten noch im zweistelligen Bereich. Neu ist diese Entwicklung nicht: Die Zahlen des Wirtschaftsministeriums weisen seit zehn Jahren einen ähnlichen Trend aus. So wurden etwa schon 2006 in Oberbayern 56 Projekte unterstützt, in Unterfranken drei, in der Oberpfalz gar keines.

Etwas besser für den ländlichen Raum sieht es bei den Arbeitsplätzen aus, die dort durch alle Projektarten geschaffen wurden. 2015 waren es 3012, in Ballungsräumen 1793.

Dennoch kritisiert Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann: „Mit ihrer Ansiedelungspolitik nach dem Motto ,wer hat, dem wird gegeben', befeuert die CSU-Regierung den Druck auf den Ballungsraum München und vernachlässigt den ländlichen Raum.“ Wenn die Fördermillionen weiter „schwerpunktmäßig in die oberbayerischen Boomregionen“ gepumpt werden, „sollte die CSU ihr Förderprogramm besser ,Invest in Munich' nennen“ sagte er.