
Der heutige Freitag ist für Christopher Kassulke ein wichtiger Tag. Am ersten Publikumstag der Internationalen Funkausstellung (Ifa) in Berlin sein neuestes Produkt ausprobieren – und das am Stand des Elektronikgiganten Sony. Kassulkes Firma Handygames hat für die nagelneue SmartWatch 3 das bislang einzige Spiel entwickelt. „Damit sind wir weltweit in diesem Markt ganz vorne“, sagt Kassulke selbstbewusst. Doch Handygames hat seinen Sitz nicht etwa in Berlin: Die Spielespezialisten residieren im i-Park Klingholz südlich von Würzburg.
Wearables sind ein großes Thema auf der Ifa. Man versteht darunter eine neue Kategorie kleiner Geräte, die – wörtlich übersetzt – „tragbar“ sind. Das trifft im Prinzip auch auf Handys und Smartphones zu, bei den „Wearables“ aber geht es um Minicomputer, die direkt am Körper getragen werden. Das sind Uhren, Fitness-Armbänder oder in Zukunft eventuell auch Bekleidung mit Chips und Internet-Anbindung. Die Branche sieht in Wearables einen Milliardenmarkt. 90 Millionen Smartwatches, Activity Tracker und Datenbrillen sollen 2014 weltweit verkauft werden – hieß es zu Beginn des Jahres auf einer Konferenz. Bis Ende 2018, so Prognosen, soll der Absatz auf annähernd eine halbe Milliarde verkaufte Einheiten geradezu explodieren. Ein Wachstum, an dem Handygames teilhaben will. Das im Jahr 2000 von Kassulke mitgegründete Unternehmen sieht sich gerne als Vorreiter in neuen Märkten. So hat man in Giebelstadt vor einiger Zeit eine eigene Wearables-Abteilung gegründet. Mit 65 Mitarbeitern und geschätzten 100 Millionen Downloads zählt Handygames im Markt für Computerspiele zu den anerkannten Playern. Spielen, das sollen auch die SmartWatch-3-Träger – und zwar „Super Party Sports Football“: Jede Geste, jede Bewegung wird via Funkstandard Bluetooth in Echtzeit übertragen.