Licht und Schatten zeigt sich derzeit im unterfränkischen Handwerk, was die Folgen der Corona-Pandemie angeht. Während die Baufirmen unterm Strich noch glimpflich davonkommen, schlägt die Krise im Gesundheits- und Kfz-Bereich sowie bei Friseuren und Kosmetikern besonders tiefe Wunden. Das geht aus dem Konjunkturbericht der Handwerkskammer für Unterfranken für das zweite Vierteljahr 2020 hervor, der am Freitag veröffentlicht wurde.
Demnach schätzen 83 Prozent (Vorjahr: 95) der von der Kammer befragten Betriebe ihre Geschäfte als gut oder befriedigend ein. Trotz des Rückgangs lasse sich daraus ablesen, "dass die Konjunktur im unterfränkischen Handwerk den Auswirkungen der Corona-Pandemie bislang standhält", wird Hauptgeschäftsführer Ludwig Paul in der Mitteilung zitiert.
Wie die Betriebe ausgelastet sind
Ein wichtiges Indiz für die Lage ist die Auslastung der Unternehmen. Derzeit liegt sie bei der Kammer zufolge bei 74 Prozent. Zum Jahreswechsel, also noch vor Corona, waren 82 Prozent der Betriebe ausgelastet. Die Firmen haben im Durchschnitt für die nächsten 10,8 Wochen Aufträge (Jahreswechsel: 11,1/vor einem Jahr: 12,9).
Der Umfrage zufolge geht es vor allem dem Bauhaupt- und dem Ausbaugewerbe gut. Noch, denn gerade die öffentliche Hand hat ihre Aufträge in Folge der Corona-Krise deutlich heruntergefahren, wie der Geschäftsführer der Bauinnung Mainfranken-Würzburg, Manfred Dallner, gegenüber dieser Redaktion sagte.
Im Gesundheitshandwerk sind 57 Prozent der Betriebe mit ihrer aktuellen Geschäftslage nicht zufrieden, im Kfz-Handwerk sind es 32 und bei dienstleistungsnahen Berufen wie Friseure oder Kosmetiker 25 Prozent. Diese Zahlen zeigen das heterogene Bild, das durch Corona entstanden ist: Vor einem Jahr hatte die Handwerkskammer gemeldet, dass durch die Bank die Geschäftslage als hervorragend angesehen werde. Hauptgeschäftsführer Paul wies am Freitag in diesem Zusammenhang darauf hin, dass gerade die Friseure wegen wochenlanger Zwangsschließungen besonders hart von der Corona-Krise getroffen worden seien.