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MÜNCHEN
Gute Zahlen für „Bad Bank“
dpa
 |  aktualisiert: 23.04.2013 22:36 Uhr

Schlechte Banken mit guten Zahlen: Beide „Bad Banks“ in Deutschland haben nach Milliardenverlusten einen kleinen Gewinn gemacht. Nach der Abwicklungsanstalt der WestLB meldete auch die Resterampe der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) schwarze Zahlen für 2012. Grund für eine Entwarnung? Keinesfalls. Denn in den Büchern schlummern noch Milliardenrisiken, die den Steuerzahlern in Deutschland um die Ohren fliegen könnten. „Die Gefahren sind erheblich“, warnt der Bankenprofessor Hans-Peter Burghof.

Aufgabe der Abwicklungsanstalten ist es, den Giftmüll zu Geld zu machen, der ihnen nach der Finanzkrise von den Banken hinterlassen wurde. Dabei sollen sie die Verluste so gering wie möglich halten. „Aber sie werden natürlich zuerst das los, was sich leicht verkauft“, sagt Burghof. Für die besonders riskanten Kredite oder Anleihen mit Laufzeiten von 50 Jahren wird sich womöglich nie ein Käufer finden: Die dicke Rechnung kommt zum Schluss – denn ein Finanzmüll-Endlager wird es nicht geben. Bei der „Bad Bank“ der Hypo Real Estate werden 44 Prozent aller Papiere und Kredite erst nach dem Jahr 2030 fällig, einige laufen noch viel länger. Bis dahin soll die „Bad Bank“ aber längst nicht mehr existieren. Vorstandschef Christian Bluhm und seine Kollegen müssten die Papiere deshalb früher los werden, Notverkäufe aber vermeiden. „Wir müssen entscheiden, welchen Abschlag nehmen wir in Kauf, um dafür in 30 Jahren kein Risiko mehr zu haben.“

Im vergangenen Jahr gelang das gut: Nach Milliardenverlusten in den Vorjahren verbuchte die Abwicklungsanstalt 37 Millionen Euro Gewinn. 17 Millionen davon werden an den Bankenrettungsfonds überwiesen. Gewöhnen sollte sich der Bund aber lieber nicht an die Überweisungen aus München: Besser als 2012 wird es in den kommenden Jahren kaum werden, machte Bluhm klar. Vor allem mit den Zinserträgen gehe es nach einem kräftigen Plus 2012 wieder bergab. Insgesamt hat die HRE nach der Notverstaatlichung Altlasten im Wert von mehr als 170 Milliarden Euro in die Abwicklungsanstalt FMS Wertmanagement abgekippt, davon sind immer noch mehr als 130 Milliarden Euro übrig. Darunter: Kaum verkäufliche Großfinanzierungen für Mautbrücken, Zollstraßen oder Tunnel. Das größte Risiko in der Bilanz ist Italien, dort ist die Anstalt mit 30 Milliarden Euro engagiert.

 
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