Steigende Aktienkurse, eine vergleichsweise stabile Wirtschaft und die Niedrigzinspolitik der Notenbanken locken wieder vermehrt Unternehmen auch in Deutschland an die Börse. Die Zeiten, als Investoren und Privatleute Börsenkandidaten die Aktien aus den Händen rissen und die Unternehmen Milliardenvolumen einsammelten, sind allerdings schon lange passé:
Im November 1996 ging die DEUTSCHE TELEKOM getragen von einer beispiellosen Werbekampagne an die Börse. Schon bei der ersten Tranche spülte die T-Aktie einen Erlös von 10 Milliarden Euro in die Kassen, es folgten zwei weitere Tranchen.
Etliche Unternehmen vor allem auch aus der Technologie- und Softwarebranche folgten. Der Boom hielt an bis ins Jahr 2000 mit den Börsengängen der DEUTSCHEN POST (5,8 Milliarden Euro), der Telekom-Tochter T-ONLINE (3 Mrd Euro) und dem Halbleiterhersteller INFINEON (5,4 Mrd Euro) als Abspaltung des Siemens-Konzerns.
Mit dem Platzen der Dotcom-Blase war es mit steigenden Kursen und dem Geldsegen an der Börse vorerst vorbei. Zwar schafften auch Größen wie die DEUTSCHE POSTBANK (2004 - 1,55 Mrd Euro) und SKY DEUTSCHLAND (2005 - 1,2 Mrd Euro) noch Milliardendebüts, doch sie mussten um die Gunst der Aktionäre schon deutlich mehr kämpfen. Viele Börsengänge verliefen holprig.
Bis zum Beginn der Finanzkrise zog die Zahl der Neuemissionen wieder an. 2006 kamen WACKER CHEMIE (1,2 Mrd Euro), der Dufthersteller SYMRISE (1,4 Mrd Euro), ein Jahr später der Motorenhersteller TOGNUM (2,0 Mrd Euro) und der Hamburger Hafenbetreiber HHLA (1,2 Mrd Euro). Mit der Krise brach der Markt ein, nur noch wenige Unternehmen schafften den Schritt auf das Parkett, oft erst nach mehreren Anläufen und mit reduzierten Emissionsvolumen.
2012 schaffte TELEFONICA DEUTSCHLAND (O2) dann wieder ein Debüt über 1,2 Milliarden Euro, die Immobiliengesellschaft LEG folgte im vergangenen Jahr ebenfalls mit knapp 1,2 Milliarden Euro. Der Chemiekonzern EVONIK war bei seinem vierten Anlauf mit einem Gesamtvolumen von 2,2 Milliarden Euro einer der größten Börsengänge seit Jahren, doch die Aktien gingen nur an ausgewählte Investoren und wurden nicht öffentlich angeboten. Ähnlich war es bei der Siemens-Tochter OSRAM: Die Aktien des Lichtspezialisten wurden Siemens-Aktionären direkt ins Depot gebucht.
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Berlin (dpa) - Der Onlinehändler Zalando hat bei der Ankündigung seines Börsengangs auch die aktuellen Anteile seiner großen Aktionäre genannt. Sie werden bei der Platzierung keine Aktien verkaufen. Die größten fünf Anteilseigner sind demnach:
- die schwedische Investmentgesellschaft AB Kinnevik mit 36 Prozent.
- der Global Founders Fund der Brüder Oliver, Marc und Alexander Samwer mit 17 Prozent. Den Samwer-Brüdern gehört die Startup-Schmiede Rocket Internet, unter deren Dach auch Zalando groß geworden war.
- der dänische Modeunternehmer Anders Holch Povlsen (u.a. „Only“, „Vero Moda“) mit 10 Prozent.
- der Risikokapitalgeber DST Europe des russischen Investors Yuri Milner mit 8 Prozent.
- der Risikokapitalgeber Holtzbrinck Ventures mit 8 Prozent.
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