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Google löscht unliebsame Suchtreffer
reda
 |  aktualisiert: 04.07.2014 16:16 Uhr

Von ihrem Recht auf Vergessen wollen Zehntausende Menschen Gebrauch machen: Mehr als 70 000 haben bislang bei Google einen Antrag auf Löschung von unliebsamen Suchergebnissen eingereicht, wie der US-Internetkonzern mitteilte. Das Verfahren sei für Google noch „neu“ und entwickle sich stetig weiter, betonte eine Sprecherin. Bei mehreren Medienunternehmen stieß die Entfernung erster Links auf Kritik. Der BBC-Wirtschaftsredakteur Robert Peston erklärte, er sei darüber informiert worden, dass ein von ihm im Jahr 2007 veröffentlichter Text über den früheren Chef der Investmentbank Merrill Lynch, Stan O'Neal, bei Google-Suchen in Europa nicht mehr zu finden sei. „Dieses Beispiel meines Journalismus'“ habe Google damit „getötet“, beschwerte er sich.

Die britische Zeitung „Guardian“ teilte mit, über die Löschung von sechs Links zu ihren Geschichten aus den Google-Suchergebnissen informiert worden zu sein. Drei davon hätten von der Kontroverse um einen umstrittenen schottischen Schiedsrichter aus der Premier League gehandelt. Google habe der Zeitung die Löschung nicht begründet und ihr auch keine Möglichkeit gegeben, gegen das Vorgehen Einspruch zu erheben. Das Vorgehen sei eine „Kampfansage“ für die Pressefreiheit.

Auch die weltweit größte Nachrichtenseite „Mail Online“ erklärte, bei ihr seien Links zu Berichten über den umstrittenen Schiedsrichter aus der Google-Suche genommen worden. Der Europäische Gerichtshof hatte im Mai geurteilt, dass Privatleute ein Recht auf Vergessenwerden im Internet haben. Daher müssen Suchmaschinenbetreiber auf Antrag Links aus ihren Suchergebnissen streichen, wenn Angaben auf den verlinkten Seiten die Persönlichkeitsrechte von Betroffenen verletzen.

 
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