Weil das Investmentbanking an Glanz verloren hat, besinnt sich Goldman Sachs auf das klassische Bankgeschäft mit Spareinlagen und Krediten. Das legendäre Wall-Street-Haus hat dabei die wohlhabende Kundschaft im Blick. „Wir sind eine Bank. Das ist keine bloße Theorie“, sagte Lloyd Blankfein dem „Wall Street Journal“. Es gebe aber keine Pläne, Filialen zu errichten, Bankautomaten aufzustellen, Kreditkarten auszugeben oder „einen Toaster zu verschenken“, beteuerte er.
Goldman Sachs leidet im Investmentbanking wie die Konkurrenz unter schärferen Vorschriften und verrückt spielenden Finanzmärkten. Das schmälert den Gewinn und die Boni. Gleichzeitig hat Goldman Sachs die Lizenz für klassische Bankgeschäfte. Die staatlichen Regulierer hatten das Haus in der Finanzkrise 2008 gedrängt, seinen Sonderstatus als reine Investmentbank aufzugeben und sich den strengeren Regeln einer gewöhnlichen Geschäftsbank zu unterwerfen.
Für das Bankgeschäft soll eine neue Sparte gegründet werden. Sie soll 100 Milliarden Dollar an Krediten vergeben. Ende März waren es gerade einmal zwölf Milliarden Dollar. Die Kunden sollen zudem ihr Geld auf Konten bei Goldman parken können. Damit bekommt die Bank Zugriff auf frisches Geld unabhängig vom Kapitalmarkt.