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BARCELONA
Gipfeltreffen der Mobilfunkbranche
Zeit für die Smartwatch: Solche tragbaren Minicomputer sind ein Trend auf dem Mobile World Congress.
Foto: josep lago, afp | Zeit für die Smartwatch: Solche tragbaren Minicomputer sind ein Trend auf dem Mobile World Congress.
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 24.02.2014 15:52 Uhr

Große Smartphones, frische Computer-Uhren und noch schnellere Netze: Der Mobile World Congress in Barcelona verspricht ein Feuerwerk von Mobilfunk-Neuheiten. Smartphone-Marktführer Samsung preschte vor und kündigte zwei neue Modelle seiner Computer-Uhr Gear an, die im April auf den Markt kommen sollen. Daten-Uhren dürften ein Schwerpunkt der Show werden, die am Montag startete. Auch andere Hersteller wie Huawei und HTC stehen in den Startlöchern. Samsungs neue Daten-Uhren laufen nicht mehr mit dem Google-System Android, sondern der hauseigenen Betriebssoftware Tizen. Die beiden Uhren, die im April auf den Markt kommen, sollen mit diversen Samsung-Geräten kompatibel sein. Preise nannte Samsung noch nicht.

Wie der im Herbst gestartete Erstling Galaxy Gear können Samsungs neue Daten-Uhren über eingegangene E-Mails und Kurznachrichten informieren und sind mit Sensoren für Fitness-Funktionen versehen. Der Chip wurde zu einer Version mit zwei Rechenkernen und 1 Gigahertz Taktfrequenz aufgerüstet. Die Kamera steckt jetzt direkt in der Uhr statt im Armband, beim Modell Neo verzichtete Samsung ganz auf sie. Samsung arbeitet schon länger an dem Tizen-Betriebssystem, der Start erster Smartphones mit der Software hatte sich jedoch immer wieder verzögert. Eine Herausforderung für die Südkoreaner wird sein, eine breite Auswahl an Tizen-Apps bereitzustellen. Die neuen Uhren sollen zum Start unter anderem Anwendungen von BMW, CNN, dem Navi-Spezialisten Garmin sowie dem Kurzmitteilungsdienst Line bekommen, berichtete das Technologie-Blog „The Verge“. Neben Computer-Uhren werden in Barcelona wie immer viele neue Smartphones zu sehen sein. Nokia stellt sein erstes Telefon mit dem Google-Betriebssystem Android vor.

Der einstige Handy-Weltmarktführer aus Finnland entschied sich zwar für Microsofts Windows Phone als Betriebssystem für seine Computer-Telefone. Doch in den Wachstumsmärkten der Schwellen- und Entwicklungsländer sind günstige Smartphones gefragt, in so niedrigen Preislagen, die mit den hohen Ansprüchen von Windows Phone an die Technik der Geräte nicht zu erreichen sind. Daher könnte der Griff zu Android ein Weg sein, dort die Marke Nokia konkurrenzfähig zu halten. Noch mehr als sonst dürften in Barcelona chinesische Anbieter im Rampenlicht stehen.

Der riesige chinesische Markt macht sie auch international zu Schwergewichten. So ist der PC-Marktführer Lenovo, der seine Smartphones fast ausschließlich in China verkauft, schon damit die Nummer vier in der Welt. Neben etablierten Playern wie Huawei und ZTE sorgen zunehmend auch aufstrebende Herausforderer wie Xiaomi für Aufsehen. Die Netzwerk-Ausrüster wollen die Grundlagen für noch schnellere Datennetze legen. Neues Schlagwort ist 5G – die fünfte Generation – als nächster Schritt nach dem 4G-Standard LTE. Die Mobilfunk-Konzerne kämpfen schon seit Jahren darum, nicht zu einer reinen Daten-Pipeline zu werden, in der Internet-Giganten wie Google oder Facebook das große Geld machen. Bis Donnerstag zeigen über 1700 Aussteller ihre Geräte und Dienste.

Trends zum Mobile World Congress

Günstige Smartphones: Auch in Entwicklungsländern nutzen immer mehr Menschen Computer-Telefone, dort sind vor allem günstige Geräte gefragt. Das befeuert den Aufstieg vor allem chinesischer Hersteller, die in großen Stückzahlen billige Smartphones absetzen können.

Tragbare Minicomputer: Zur neuen Geräteklasse der sogenannten „Wear-ables“ gehören Computer-Uhren oder Datenbrillen wie Google Glass. Der Markt steht noch am Anfang, aber die Wachstumsaussichten gelten als enorm. Die Marktforschungsfirma Canalys rechnet für dieses Jahr mit dem Absatz von acht Millionen „smarten Armbändern“ fürs Handgelenk. Ein Problem sind bisher die Batterielaufzeiten und die Anbindung an Smartphones.

Internet der Dinge: Inzwischen werden auch immer mehr Alltagsgegenstände miteinander verbunden – Haustechnik, Zahnbürsten, Autos. Der Netzausrüster Ericsson geht von 50 Milliarden vernetzten Geräten zum Jahr 2020 aus. Das stellt ganz neue Ansprüche an die Netze. Die Industrie setzt vor allem auf den superschnellen LTE-Funk, um die Datenlawine umzuschlagen. text: dpa

 
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