Soll man sein Geld in Fonds anlegen? Doch wie finde ich den richtigen, der zu mir und meiner Lebenssituation passt? Antworten rund um das Sparen mit Fonds gaben Experten vom deutschen Fondsverband BVI bei unserer Telefonaktion.
Hüten Sie sich vor vermeintlichen Geheimtipps. Wichtig ist, dass Ihre Geldanlagen zu Ihren Anlagezielen und zu Ihrer Risikoneigung passen. Wie das am besten geht, sollten Sie mit Ihrem Berater besprechen. Generell gilt: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte, sondern teilen Sie Ihr Vermögen auf.
Mit der gesetzlichen Rente hat ein Rentenfonds nichts zu tun. Rentenfonds legen das Geld in festverzinsliche Wertpapiere an, die man früher auch als Renten bezeichnete. Daher die Bezeichnung.
Ohne Bereitschaft zu Risiko gibt es keine Rendite. Wobei Risiko nicht Totalausfall heißt, sondern Wertschwankungen zu akzeptieren. Wenn Sie dazu bereit sind und einen Anlagehorizont von wenigstens fünf Jahren haben, können Fonds eine attraktive Anlage sein.
Die höchsten Renditechancen bieten langfristig Aktienfonds. Hier sind die Wertschwankungen aber auch am höchsten. Bei Mischfonds sind die Ertragschancen geringer, gleichzeitig ist aber auch das Risiko niedriger. Die geringsten Wertschwankungen weisen offene Immobilienfonds aus. Hier sind die Renditen dann aber auf lange Sicht niedriger als bei Aktienfonds oder Mischfonds.
Das hängt vom Anlageschwerpunkt und von der Entwicklung an den Kapitalmärkten ab. In den vergangenen zehn Jahren betrug die Rendite von Aktienfonds im Schnitt etwa fünf bis sechs Prozent jährlich. Wenn Sie sich über die Wertentwicklung verschiedener Fonds über längere Laufzeiten in der Vergangenheit informieren wollen, schauen Sie auf die Internetseite des deutschen Fondsverbandes. Unter www.bvi.de finden Sie umfangreiche Statistiken dazu.
Mischfonds legen in Aktien und Zinspapiere an, wobei das Management je nach Kapitalmarktlage zwischen den verschiedenen Anlageformen wechseln kann. Aktienfonds legen breit gestreut nur in Aktien an. Das bietet höhere Ertragschancen, hat aber auch mehr Schwankungsrisiko.
Nein, Aktienfonds können Sie jederzeit wieder veräußern. Bei Fonds ist aber grundsätzlich ein Anlagehorizont von mindestens fünf Jahren zu empfehlen.
Wenn Sie können, sparen Sie weiter. Niemand kann vorhersehen, wann der nächste Kursrückgang an den Börsen kommt. Aber wenn er kommt, können Sie davon sogar profitieren: Denn bei niedrigen Kursen erwerben Sie mehr Fondsanteile für Ihren Sparbetrag als bei hohen Kursen. So können Fondssparer Marktschwankungen für sich nutzen.
Ein Fondssparplan ist für einen allmählichen Vermögensaufbau gut geeignet. Und für langfristiges Sparen lohnen sich, so die historische Erfahrung, insbesondere Aktienfonds, weil sie die besten Ertragschancen auf lange Sicht bieten. So wurden zum Beispiel aus 100 Euro monatlich, die regelmäßig in Aktienfonds global angelegt wurden, nach 20 Jahren im Schnitt etwa 42 000 Euro – bei eingezahlten 24 000 Euro. Vorteilhaft ist zudem die hohe Flexibilität, die Fondssparpläne bieten: Sie können die Sparrate nach Belieben ändern, vorübergehend damit aussetzen und Sondereinzahlungen vornehmen. Außerdem ist man an keine festen Laufzeiten gebunden.
Eine breite Streuung ist sicherer als eine einseitige Anlage. Das gilt auch für Aktien. Von daher sollten Sie nicht allein auf deutsche Aktien setzen, sondern international streuen. Denkbar wäre zum Beispiel, einen Teil des Geldes in Aktienfonds Deutschland anzulegen, einen weiteren Teil in Aktienfonds global.
Wir können nicht in die Zukunft schauen, doch bei einer so langen Ansparphase sind die Renditechancen mit Fonds sehr gut, vor allem mit breit streuenden Aktienfonds. Wer zum Beispiel in den vergangenen 35 Jahren monatlich 300 Euro in Aktienfonds Deutschland oder Aktienfonds global angelegt hätte, könnte heute über ein Vermögen von etwa 400 000 bis 500 000 Euro verfügen. Ein schöner Batzen, um die Rente aufzubessern.
Ja, mit Fonds ist eine Rendite oberhalb der Inflation von aktuell 1,1 Prozent möglich. Je nach Fondsart – ob offene Immobilienfonds, Mischfonds oder Aktienfonds - lag die Rendite bisher bei etwa 2 bis 5 Prozent im Jahresschnitt. Mit Aktienfonds ist langfristig auch mehr möglich.
Zu einem breit gestreuten Vermögen gehören Immobilien grundsätzlich dazu. Als Beimischung sind daher offene Immobilienfonds auch künftig sinnvoll.
ETFs (Exchange Traded Funds) haben in der Tat eine günstigere Kostenstruktur, da sie einen Index nachbilden. Es ist also kein Management erforderlich, dass den Kapitalmarkt beobachtet und entscheidet, wie angelegt wird. ETFs machen daher auch alle Wertschwankungen mit, die der Index macht. Mit einem ETF auf den Dax beispielsweise kann der Anleger nicht schlechter, aber auch nicht besser abschneiden als der Dax.
Wenn Sie einen kleinen oder größeren Betrag in Fonds angespart haben, können Sie sich regelmäßig einen Teil des Fondsvermögens auszahlen lassen. Dabei bestehen mehrere Möglichkeiten: Lassen Sie sich nur die Erträge auszahlen, bleibt das Vermögen erhalten. Lassen Sie sich regelmäßig höhere Beträge auszahlen, so dass auch das Vermögen angegriffen wird, ist das Kapital früher oder später aufgezehrt. Fragen Sie Ihren Berater, der Ihnen Beispielrechnungen dazu machen kann.