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Schweinfurt
Fusion der VR-Banken Rhön-Grabfeld und Schweinfurt in trockenen Tüchern
Mit der Verschmelzung der beiden Häuser zur VR-Bank Main-Rhön entsteht die zweitgrößte Genossenschaftsbank in Unterfranken. Was das für die Kunden bedeutet.
Vorstand und Aufsichtsratschefs der neuen VR-Bank Main-Rhön (von links): Tobias Herzog, Markus Feser, Michael Reif, Markus Merz, Bernd Kröner, Peter Klett und Frank Hefner.
Foto: Erhard Driesel | Vorstand und Aufsichtsratschefs der neuen VR-Bank Main-Rhön (von links): Tobias Herzog, Markus Feser, Michael Reif, Markus Merz, Bernd Kröner, Peter Klett und Frank Hefner.
Karl-Heinz Körblein
Karl-Heinz Körblein
 |  aktualisiert: 08.02.2024 20:25 Uhr

Mit großen Mehrheiten von 96 beziehungsweise 97,4 Prozent haben die getrennt tagenden Vertreterversammlungen der VR-Bank Schweinfurt und der VR-Bank Rhön-Grabfeld der Fusion der beiden Häuser zugestimmt. Die Verschmelzung zur VR-Bank Main-Rhön trägt das Motto "Gemeinsam – Zukunft - Gestalten" und tritt rückwirkend zum 1. Januar in Kraft, die technische Zusammenlegung wird im November abgeschlossen.

Die beiden Banken begegnen sich auf Augenhöhe, weisen vergleichbare Bilanzsummen und Mitarbeiterzahlen aus. Sitz der Bank ist Schweinfurt, gesteuert wird das Unternehmen von zwei Zentralen aus, in Sennfeld und Bad Neustadt.

Genossenschaftsbanken seit Generationen tätig

Mit einer Bilanzsumme von 2,5 Milliarden Euro entsteht so die zweitgrößte Genossenschaftsbank in Unterfranken. Nur Aschaffenburg ist größer. Das Gesamtkundenvolumen liegt bei 4,8 Milliarden Euro. Mit der neuen Größe sehen sich die beiden Vorstandssprecher Frank Hefner und Markus Merz gut gerüstet für eine Zukunft, die nicht leichter werde. Hefner und Merz sind sich einig: "Mit dem Zusammenschluss kommen zwei faire und verlässliche Partner zusammen, die wirtschaftlich gut aufgestellt sind. Es ist eine Fusion aus der Position der Stärke und auf Augenhöhe - hier verschmelzen zwei Banken, weil sie wollen und nicht, weil sie müssen."

Seit Generationen seien beide Genossenschaftsbanken erfolgreich tätig und in ihrer Region verwurzelt. "Die geschäftspolitische Ausrichtung der Häuser ist nahezu identisch und beide Banken sind betriebswirtschaftlich stark und kerngesund."

Erheblicher Wettbewerbsdruck auch aus bankfremden Branchen

Geprägt sein werde die Zukunft von der noch länger anhaltenden Niedrigzinspolitik, der verstärkten Digitalisierung und zunehmenden regulatorischen Anforderungen. "Alle Banken kämpfen gegen den Verfall des Zinsertrags und unterliegen gleichzeitig einem erheblichen Wettbewerbsdruck - auch aus ursprünglich bankfremden Branchen", betont Hefner. "Steigende Kosten können durch die Bildung größerer und leistungsfähigerer Betriebseinheiten und den daraus resultierenden Synergieeffekten gedämpft werden." Beide Banken verfügten, wie Merz erklärt, über ein sehr gutes oder gutes Eigenkapital mit 145 Millionen (Rhön-Grabfeld) beziehungsweise 125 Millionen Euro (Schweinfurt).

Umgekehrt betreut Schweinfurt ein um 300 Millionen Euro größeres Kundengeschäftsvolumen - insbesondere im Kreditbereich - und erwirtschaftet damit ein etwas höheres Betriebsergebnis.

Zahl der Mitarbeiter bleibt unverändert

Am Filialnetz mit Geschäftsstellen, Beratungsagenturen und SB-Automaten werde sich nach Angaben der Vorstandssprecher Merz und Hefner nichts ändern. Die Zahl der Mitarbeiter bleibt mit zusammen 408 ebenfalls unverändert. Gleichwohl werde man mittelfristig Personal sozialverträglich abbauen, vor allem über die Verrentung.

Hefner und Merz sind überzeugt, dass durch die Fusion noch attraktivere Arbeitsplätze entstehen und es gelingt, die Erwartungen der Kunden hinsichtlich eines stärker geforderten Beratungsangebots zu erfüllen. Es entsteht eine Flächenbank mit einer Süd-Nordausrichtung von rund 90 Kilometern (bis nach Thüringen), die das regional geprägte Filialnetz mit den Kundenanforderungen an eine digitale Abwicklung von Bankgeschäften verbindet. "Wir werden mit unseren Standorten weiterhin dezentral aufgestellt sein – mit persönlichem Service, qualifizierter Beratung und schnellen Entscheidungen", sagt Merz. Aus steuerlichen Gründen ist Rhön-Grabfeld die übernehmende Bank. Juristischer Sitz der Bank ist Schweinfurt.

Der fünfköpfige Vorstand wird von Hefner und Merz als Sprecher geführt. Weitere Vorstände sind Tobias Herzog, Michael Reif (beide Rhön-Grabfeld) und Markus Feser (Schweinfurt). Den 14-köpfigen Aufsichtsrat leiten Bernhard Kröner (Vorsitzender, Schweinfurt) und Peter Klett (Stellvertreter, Rhön-Grabfeld). Die neue VR-Bank hat 20 ständig besetzte Geschäftsstellen, 106 000 Kunden sowie 52 000 Mitglieder.

 
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