Deutschlands Stromkunden zahlen den zweithöchsten Strompreis in der EU. Noch tiefer müssen nur die Dänen in die Tasche greifen. Das geht aus dem am Dienstag von der Bundesnetzagentur und dem Bundeskartellamt veröffentlichten „Monitoringbericht Energie 2014“ hervor. Hauptgrund für die Spitzenstellung ist demnach die hohe Belastung des Strompreises mit Umlagen, Steuern und Abgaben. Rund 73 Prozent des Strompreises machen diese staatlich festgelegten Preisbestandteile dem Bericht zufolge aus. Zwischen April 2006 und April 2014 habe sich der Strompreis für einen Durchschnittshaushalt um rund 61 Prozent auf 30,5 Cent erhöht.
Inkassofirmen erwarten sinkende Zahlungsmoral
Die deutschen Inkassofirmen erwarten wegen der schwächelnden Konjunktur für das kommende Jahr eine sinkende Zahlungsmoral. Auch die Zahl der Unternehmensinsolvenzen werde 2015 wohl wieder steigen, erklärte der Branchenverband BDIU am Dienstag. Onlinehändler, Energieversorger, Wohnungsvermieter und Fitnessstudios haben besondere Probleme mit dem Zahlungsverhalten ihrer Kunden. Vor allem Senioren, so die Erwartung, würden im kommenden Jahr schlechter bezahlen. „Wir müssen davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren mehr Ältere überschuldet sein werden“, erklärte BDIU-Präsident Wolfgang Spitz.
Bahn und Bus für Fernreisen laut Studie besser als Auto
Die meisten Fernreisenden sind nach einer Studie mit Bahn und Bus am besten unterwegs. In einer Zusammenschau aus Zeit, Kosten und Umweltbilanz schnitten diese besser ab als das Auto, wie der Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Dienstag mitteilte. Er stützt sich auf 540 Tests und eine repräsentative Umfrage. Tatsächlich sind nach Angaben des Vereins aber 80 Prozent der Bundesbürger auf Fernstrecken mit dem Auto unterwegs, bei dem sie vor allem die Flexibilität schätzten.
Hypo-Abschlussbericht: Österreich hat schwere Fehler gemacht
Österreich hat beim Rückkauf und der Verstaatlichung der Krisenbank Hypo Alpe Adria (HGAA) laut einem Untersuchungsbericht schwere Fehler begangen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Kommission, die von der österreichischen Regierung eingesetzt worden war. Zum Zeitpunkt des Rückkaufs der HGAA von der BayernLB Ende 2009 habe die Regierung „ohne ausreichende Informationsgrundlage“ gehandelt, heißt es in dem am Dienstag vorgestellten Papier. Der BayernLB sei es dadurch möglich geworden, „Gang und Ergebnis der Verhandlungen maßgeblich zu bestimmen“. Für die BayernLB hätten bei einer Insolvenz mehr als sechs Milliarden Euro auf dem Spiel gestanden. Die Verstaatlichung der Bank durch Österreich sei daher nicht alternativlos gewesen.
NRW startet Millionenprogramm zur Vermarktung der Opel-Flächen
Nordrhein-Westfalen startet ein Millionenprogramm zur Vermarktung der frei werdenden Flächen des Opelwerkes in Bochum. An diesem Freitag endet dort die Serienproduktion mit noch rund 3300 Beschäftigten. NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD) übergab am Montag in Düsseldorf eine Landeszuwendung von 32,2 Millionen Euro zur Entwicklung des Geländes. Bis 2016/17 sollen alte Hallen abgerissen, der Baugrund begradigt, Abwasserkanäle gebaut und Strom verlegt werden. Duin sprach von einem „Signal des Aufbruchs“. Es gebe schon zahlreiche Interessenten für eine Ansiedelung. Die Post will ab 2016 ein Paketzentrum mit bis zu 600 Arbeitsplätzen errichten.