Die Jobcenter der Bundesagentur für Arbeit (BA) haben im vergangenen Jahr eine halbe Milliarde Euro, die für die Förderung von Langzeitarbeitslosen vorgesehen war, zur Deckung ihrer Verwaltungskosten verwendet. Das geht nach Angaben der Grünen-Bundestagsfraktion aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums hervor, wie die „Rheinische Post“ am Montag berichtete. Von den 3,1 Milliarden Euro, die für Wiedereingliederungsmaßnahmen bereitgestanden hätten, seien 522 Millionen Euro oder fast 15 Prozent in die Verwaltungsbudgets der Jobcenter umgeschichtet worden. „Die Chancen der Arbeitslosen auf eine Förderung sind 2014 nochmals gesunken,“ sagte die Grünen-Politikerin Brigitte Pothmer der Zeitung. Tariflohnerhöhungen, steigende IT- und Heizkosten führten in den Jobcentern dem Bericht zufolge zu steigenden Verwaltungskosten.
So viele Stellenangebote wie seit elf Jahren nicht mehr
Die gute Auftragslage vieler deutscher Unternehmen hat die Nachfrage nach Arbeitskräften zum Frühjahrsbeginn auf eine neue Rekordhöhe steigen lassen. Im März habe es so viele freie Stellen gegeben wie seit mindestens elf Jahren nicht mehr, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Montag. Die Nürnberger Bundesbehörde führt diese Entwicklung auf die „insgesamt positive Grundstimmung sowie die optimistischen Ausblicke der Unternehmen“ zurück. Es gebe kaum noch eine Branche, in der es keine freien Stellen gebe. Allerdings spiegele die große Zahl der offenen Stellen nicht nur die gute konjunkturelle Lage wieder, räumt die BA. Sie sei auch eine Folge des derzeit häufigeren Stellenwechsels.
Ende der Milchquoten hat für Konsumenten keine Folgen
Auf die Preise von Milch, Käse und sonstigen Molkereiprodukten im Einzelhandel wird das Ende der europäischen Milchquoten am Dienstag nach Brancheneinschätzung keine unmittelbaren Folgen haben. „Der Verbraucher wird nichts merken“, sagte der Referent des Milchindustrie-Verbandes (MIV), Björn Börgermann, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Wichtiger seien Angebot und Nachfrage sowie insbesondere, „was weltweit an Produktion zur Verfügung steht“, sagte Börgermann. Generell rechnet der Milchverband mit einem Ansteigen der Produktion zwischen ein und drei Prozent in den kommenden Jahren in der EU.
Verbraucherpreise in Deutschland erneut leicht gestiegen
Die Verbraucherpreise in Deutschland haben im März erneut leicht angezogen. Die jährliche Inflationsrate erhöhte sich auf 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Im Januar war die Teuerungsrate erstmals seit 2009 ins Minus gerutscht, im Februar hatten die Verbraucherpreise wieder minimal um 0,1 Prozent zugelegt. Ein Grund für die Trendwende: Der Preisverfall bei Energie verlangsamte sich. Von Februar auf März 2015 erhöhte sich das Preisniveau nach Berechnungen der Wiesbadener Behörde um 0,5 Prozent. Die Inflation ist allerdings weit vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) entfernt, die eine Jahresrate von knapp unter 2,0 Prozent anstrebt. Foto: dpa