Die Sommerferien stehen vor der Tür und für viele Schüler heißt das: Ferienjob statt Füße hochlegen. Davon profitiert jedoch nicht nur das eigene Taschengeldkonto – viele Unternehmen in der Region stellen gerade im Sommer gerne zusätzliche Helfer ein.
„So können wir die Urlaubszeit kompensieren und dem hohen Auftragsvolumen trotzdem gerecht werden“, sagt etwa Klara Weigand, Sprecherin beim Wälzlagerhersteller SKF in Schweinfurt. Seit Mai dieses Jahres sind deshalb wieder 400 Schüler und Studenten für jeweils vier Wochen in Produktion und Fertigung des Unternehmens beschäftigt. Die letzten werden Ende September eingestellt. „Wir haben gute Erfahrungen mit Ferienjobbern gemacht“, so Weigand. In der Industrie richtet sich die Bezahlung nach den Tariflöhnen. SKF zahlt nach IG-Metalltarif, also zwischen 14 und 15 Euro pro Stunde.
Online-Bewerbungen sind in der Industrie üblich.
Wer dagegen im Eiscafé, in der Tankstelle oder in der Bäckerei aushilft, bekommt den Mindestlohn von 8,84 Euro pro Stunde, heißt es von der Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Unterfranken. Bisher haben jedoch nur volljährige Schüler einen gesetzlichen Anspruch darauf, so der DGB. Unter 18-Jährige sollten darauf achten, dass ihre Bezahlung trotzdem annähernd dem Mindestlohn entspricht.
Was die Bewerbung betrifft, so können Schüler bei vielen Firmen wie SKF, Bosch Rexroth oder Warema Online-Formulare ausfüllen. Aus allen drei Unternehmen heißt es, dass die meisten Plätze zwar schon belegt seien, aber auch kurzfristig noch Jobs vergeben würden. Denn mit Ausfällen sei immer zu rechnen. Sonnenschutz-Hersteller Warema in Marktheidenfeld bietet Stellen in Produktion, Lager und Versand an, je nach Auftragslage. Bei Bosch Rexroth (Hersteller von Antriebs- und Steuerungstechnik) in Lohr werden 200 Ferienjobber überwiegend in der Produktion und der Logistik eingesetzt.
Gute Chancen im Hotel- oder Gastgewerbe.
Suchen Schüler dagegen einen Job im Hotel- oder Gastgewerbe, rät Michael Schwägerl, Bezirksgeschäftsführer im Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, direkt bei Restaurants, Cafés oder Hotels nachzufragen. Die Einarbeitung sei in der Regel kein Problem; die Mithilfe an der Theke oder auf der Hoteletage schnell erklärt. Und sie werde gerne angenommen – gerade bei saisonalen Arbeiten zum Beispiel im Biergarten. „Da kann man als Schüler oder Student oft einfach reinschlüpfen und mithelfen“, sagt Schwägerl. Vielleicht nicht immer für vier Wochen, aber zumindest in Zeiten, in denen dringend Unterstützung gebraucht wird.
Gleiches gelte für den Einzelhandel, so Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern. Insbesondere in diesem Bereich arbeiten viele Frauen in Teilzeit und sind mit ihrem Urlaub an die Sommerferien gebunden – Ferienjobber haben also gute Chancen.
Welche Arbeiten sie erledigen dürfen, hängt vom Alter der Ferienjobber ab. „Einen 15-Jährigen kann ich nicht an die Kasse setzen“, sagt Ohlmann. Leichte Tätigkeiten wie Regale einräumen, seien dagegen in Ordnung. Bei SKF und Bosch Rexroth gilt Volljährigkeit als Voraussetzung, um in den Ferien dort arbeiten zu können. Warema gibt ein Mindestalter von 16 Jahren an. Außerdem müssen 15- bis 17-Jährige spätestens um 20 Uhr Feierabend machen, so der DGB.
Übrigens: Auch Zeitarbeitsfirmen würden im Sommer gerne Schüler und Studenten einstellen, sagt Wolfgang Giegerich, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in Aschaffenburg. Die Agentur selbst vermittelt aber keine Ferienjobs. „Es werden aber in so vielen Branchen Arbeitskräfte gesucht, da sollte immer etwas möglich sein.“