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HANNOVER
Europas modernster Jet hebt ab
Hoffnungsträger vor dem Erstflug: ein neuer Airbus 350 XWB auf einem Flugfeld. Europas modernster Jet steht kurz vor dem Abheben. Gegenüber herkömmlichen Langstrecken-Jets liegt sein Verbrauch niedriger.
Foto: dpa | Hoffnungsträger vor dem Erstflug: ein neuer Airbus 350 XWB auf einem Flugfeld. Europas modernster Jet steht kurz vor dem Abheben. Gegenüber herkömmlichen Langstrecken-Jets liegt sein Verbrauch niedriger.
Von dpa-Korrespondent Ralf E. Krüger
 |  aktualisiert: 06.06.2013 17:26 Uhr

Im Cockpit der Testmaschine MSN1 steht alles bereit: Europas neuer Hightech-Flieger A350 XWB macht sich startklar für den Jungfernflug. Nach ersten Triebwerkstests Anfang des Monats präsentierte Airbus nun die Besatzung für den Erstflug. Die beiden Testpiloten Peter Chandler und Guy Magrin sowie Flugingenieur Pascal Verneau werden den neuen Vorzeige-Jet erstmals in sein Element steuern. „Wir liegen im Zeitplan“, sagt Airbus-Sprecher Stefan Schaffrath. „Mitte des Jahres“, so hatte Airbus angekündigt, stehe der Erstflug an.

Der neue Airbus A350 stößt auf eine positive Grundstimmung der Branche. Die Luftfahrtindustrie macht wieder in Optimismus – auf dem jüngsten Jahrestreffen in Kapstadt sagte der Branchenverband IATA fürs laufende Jahr gerade einen Gewinnanstieg auf 12,7 Milliarden Dollar (9,8 Milliarden Euro) für 2013 voraus. Kein Wunder, dass sich Fluggesellschaften rund um den Globus wieder Gedanken über Flottenerneuerungen machen – und dabei vor allem auf sparsamere Jets setzen. Airbus hat seine Auftragsprognosen fürs laufende Jahr bereits aufgestockt. Der neue Airbus soll sich als Sparflieger einen Teil des Kuchens sichern. Gegenüber herkömmlichen Langstrecken-Verkehrsjets liege sein Verbrauch um 25 Prozent niedriger, verspricht Airbus. Als neuer Hoffnungsträger soll der neue Hightech-Flieger das Unternehmen nach mehreren Verzögerungen im Zeitplan und Änderungen am ursprünglichen Entwurf weiter fest im Aufwind halten.

Für die norddeutschen Standorte in Hamburg, Stade und Bremen, aber auch viele Zuliefererbetriebe bedeutet die Produktion des neuen Verkehrsjets die Schaffung Hunderter neuer Jobs. Den Werken mit insgesamt 18 000 Mitarbeitern kommt eine Schlüsselstellung bei Entwicklung und Fertigung des Jets zu. Die EADS-Tochter Airbus und ihr Rivale, der US-Flugzeughersteller Boeing, drängen beide mit Modellen auf den Markt, die vor allem dank neuer Materialien den Flugzeugbau revolutionieren sollen. Beide setzen auf leichte und zugleich stabile Verbundmaterialien statt auf herkömmliches Aluminium in Rumpf und Flügeln. Das Motto lautet vor allem leise und sparsam – und dank üppiger elektronischer Ausstattung komfortabler für die Passagiere. Die neuen zweistrahligen Jets sollen lange Strecken möglichst verbrauchsgünstig bewältigen.

Und sie sollen das bisher dominante Duopol von Airbus und Boeing im Flugzeugbau absichern helfen – denn chinesische und russische Rivalen drängen bereits mit Macht auf den Markt. Auch wenn der erste „Dreamliner“ 787 mit mehr als drei Jahren Verspätung ausgeliefert wurde: Die Europäer liegen bisher trotz eines Bestands von 616 Festaufträgen von 34 Kunden für den Airbus A350 weltweit hinter den Amerikanern.

 
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