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WOLFSBURG
Engster Zirkel berät über Winterkorn
reda
 |  aktualisiert: 16.04.2015 17:47 Uhr

Der engste Kreis des Volkswagen-Aufsichtsrats hat am Donnerstag offenbar über einen Ausweg aus der Führungskrise beraten. Das Präsidium wollte außer der Reihe zusammenkommen, nachdem VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch am vergangenen Freitag von Konzernchef Martin Winterkorn abgerückt war und damit einen Wirbel im Unternehmen selbst und bei den Eigentümern ausgelöst hatte. Das Treffen, über das am Donnerstag keine Details bekannt wurden, sollte am frühen Nachmittag in Österreich stattfinden. Das Bundesland Salzburg ist die Heimat von Piëch, dort ist auch der Familiensitz der Porsches.

Das Präsidium ist mit seinen sechs Mitgliedern der Kern des 20-köpfigen Aufsichtsrats und bereitet die entscheidenden Weichenstellungen des Kontrollgremiums vor. In dem Gremium sitzen: Ferdinand Piëch (Vorsitz), Berthold Huber von der IG Metall (stellvertretender Vorsitz), VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh, der Sprecher des Porsche-Familienzweigs Wolfgang Porsche, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sowie der Osterloh-Vize Stephan Wolf.

Winterkorn hat am Donnerstag jedenfalls kurzfristig seine Teilnahme an der Klausurtagung der Fraktionsspitzen von Union und SPD abgesagt. Das teilte der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann mit. Winterkorn habe das mit der Teilnahme an Gremiensitzungen des Volkswagen-Konzerns begründet. Auch ein VW-Sprecher bestätigte die Absage, nannte aber keine Gründe.

Winterkorns Vertrag als Volkswagen-Chef läuft Ende 2016 aus, Piëchs Kontrakt als Aufsichtsratschef hat eine Laufzeit bis zum Frühjahr 2017. Mit der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat und den zwei Vertretern des VW-Großaktionärs Niedersachsen auf der Kapitalseite hat sich eine Allianz für Winterkorn ausgesprochen.

Im Lager der VW-Eigentümer dagegen zweifelt laut einem Medienbericht der drittgrößte Aktionär an einer Zukunft des Chefs im Konzern. Zwar zeigte sich dem „Handelsblatt“ zufolge das Umfeld des VW-Großaktionärs Katar gleichfalls empört über den Alleingang von Piëch.

Gleichzeitig jedoch stehe für den Investor mit 17 Prozent der VW-Stimmrechte fest, dass Winterkorn nur schwer zu halten sein werde, nachdem er bei Piëch „in Ungnade gefallen ist“, zitiert das Blatt aus dem Umfeld des Staatsfonds.

 
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