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WÜRZBURG/SCHWEINFURT
Emil Frey sichert sich Mercedes-Mainfranken
Millioneninvestition: Mercedes-Benz Niederlassung in Schweinfurt Mercedes-benz
Foto: Foto: | Millioneninvestition: Mercedes-Benz Niederlassung in Schweinfurt Mercedes-benz
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 07.02.2016 03:39 Uhr

Die Mercedes-Benz-Niederlassung Mainfranken hat am Dienstag den Eigentümer gewechselt. Käufer ist die Emil Frey Gruppe mit Sitz in Stuttgart. Der deutschlandweit agierende Autohändler und Fahrzeug-Importeur übernimmt vier von fünf Standorten der Niederlassung Mainfranken. Zwei davon befinden sich in Würzburg, jeweils einer in Schweinfurt und Gerolzhofen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die IG Metall bewertet den Deal positiv. Und auch die insgesamt 293 Mitarbeiter der verkauften Standorte sind offensichtlich erleichtert.

„Ich bin zuversichtlich, dass mit der Emil Frey Gruppe ein guter Arbeitgeber gefunden wurde.“
Thomas Höhn, IG Metall

„Jetzt wissen wir endlich, wer der neue Besitzer ist. Hoffentlich kehrt jetzt etwas Ruhe ein“, so Wolfgang Reichert, Betriebsratsvorsitzender in Schweinfurt. Schon Anfang des Jahres hatte Daimler Niederlassungen zu Verbünden zusammengeschlossen und 63 der insgesamt 158 konzerneigenen Standorte zum Verkauf angeboten. Der Grund: „Nirgendwo auf der Welt ist der konzerneigene Mercedes-Benz-Vertrieb so breit aber auch kostenintensiv aufgestellt wie in Deutschland“, so eine Konzern-Sprecherin.

Im November hatte die Emil Frey Gruppe bereits die Mercedes-Niederlassung Kassel/Göttingen gekauft.

Die Niederlassung Mainfranken war die letzte, die nun einen neuen Besitzer fand – und der hinterließ bei einem Treffen am 7. Dezember mit Gewerkschaftsvertretern und Betriebsräten einen positiven Eindruck, wie Reichert im Gespräch mit der Redaktion erklärt.

Genauso sieht es Thomas Höhn, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall. Er sei zuversichtlich, dass mit der Emil Frey Gruppe „ein guter Arbeitgeber“ gefunden wurde. Noch seien allerdings keine Details geklärt. Im Januar wird es laut Höhn Gespräche geben, wobei Fragen zur Tarifbindung, Betriebsvereinbarungen und Vorgesetztenstruktur geklärt werden sollen. „Hier sind aber bereits sehr positive Signale gesendet worden“, so Höhn weiter.

Unterdessen bleibt das Würzburger Nutzfahrzeugzentrum „Wöllrieder Hof“ mit 91 Mitarbeitern weiter in den Händen der Daimler AG – womit allerdings eine neue Konkurrenzsituation geschaffen wird: Das erst im März eröffnete Nutzfahrzeugzentrum in Schweinfurt, das nun der Emil Frey Gruppe gehört und laut dem Online-Fachportal kfz-betrieb zu den modernsten Mercedes-Benz-Autohäusern der Welt zählt, ist schließlich nur gut 40 Kilometer entfernt.

Der Betriebsübergang erfolgt laut Höhn Mitte des Jahres 2016. Bereits an diesem Freitag will sich aber die Emil Frey Gruppe der Belegschaft vorstellen. Die Mitarbeiter der verkauften Standorte dürfte schon jetzt besonders erleichtern, dass der neue Eigentümer offenbar alle Niederlassungen erhalten will. Gerade in Gerolzhofen sei die Angst vor einer Schließung umgegangen, so Höhn. Auch die Ausbildungswerkstatt in Würzburg soll demnach weitergeführt werden.

Die Daimler AG verspricht unterdessen, den Mitarbeitern „den Wechsel zum neuen Eigentümer mit angemessenen Absicherungs- und Ausgleichsleistungen“ zu begleiten. „Diese werden für die Mitarbeiter sehr attraktiv gestaltet sein.“ Sollten Mitarbeiter dennoch einem Wechsel zum neuen Eigentümer widersprechen, werde der Konzern alternative Beschäftigungsmöglichkeiten suchen, hieß es auf Nachfrage.

 
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