Wegen der Verarbeitung von Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum ist in Shanghai eine Fabrik des US-Fleischlieferanten OSI Group geschlossen worden. Die Produkte seien an Restaurantketten wie McDonald's und KFC ausgeliefert worden, teilten die Behörden am Montag mit. Laut der Zeitung „Shanghai Daily“ vom Montag waren auch die Kaffeehauskette Starbucks sowie die Fastfood-Ketten Burger King und Subway betroffen.
Dem Fernsehsender Shanghai Television zufolge mischten Beschäftigte der Fabrik Fleisch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum mit frischer Ware und führten so Qualitätskontrolleure von McDonald's gezielt in die Irre. Die Lebensmittelaufsicht von Shanghai schloss nach eigenen Angaben am Sonntag die Fabrik und stellte Waren sicher, die mutmaßlich altes Fleisch enthielten. Die Polizei nahm demnach Ermittlungen auf.
McDonald's erklärte, es habe die Verwendung der umstrittenen Produkte „umgehend“ gestoppt. Auch die Systemgastronomiekette Yum, zu der die Marken Kentucky Fried Chicken (KFC) und Pizza Hut gehören, teilte mit, das Fleisch nicht mehr zu verwenden.
China wurde in den vergangenen Jahren wiederholt von Lebensmittelskandalen erschüttert. 2008 war die Industriechemikalie Melamin unerlaubt in Babymilchpulver gemischt worden, wodurch 300 000 Babys erkrankten und mindestens sechs starben. Anfang 2014 kündigte der US-Einzelhandelsriese Walmart schärfere Kontrollen seiner Zulieferer in China an, nachdem er beliebte Snacks aus Eselfleisch zurückrufen musste, die sich als Fuchsfleisch erwiesen. Im vergangenen Jahr wurde zudem Ratten- und Fuchsfleisch als Rinder- und Hammelfleisch verkauft. Die Razzien zogen sich über drei Monate hin, mehrere Hundert Menschen wurden festgenommen.