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FRANKFURT
Einstürzende Neubauten
Betongold in der Krise: Viele Immobilien-Anleger sitzen derzeit in der Klemme.
Foto: thinkstock | Betongold in der Krise: Viele Immobilien-Anleger sitzen derzeit in der Klemme.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:25 Uhr

Barbara Knoflach läuft die Zeit davon. Anfang Mai muss die Managerin des Publikumsfonds SEB Immoinvest Käufer für Immobilien finden. Vermutlich Hunderttausende Anleger bangen derzeit um ihr Geld, denn auch für zwei weitere Flaggschiffe – CS Euroreal und KanAm Grundinvest – ist der Mai der Monat der Entscheidung. Dann läuft die zweijährige Gnadenfrist ab, die den Fonds zum Einsammeln von Liquidität gewährt wurde. Die drei Schwergewichte unter den offenen Immobilienfonds haben nach Zahlen des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) gemeinsam ein Volumen von 16,2 Milliarden Euro. Noch spricht man sich etwa beim SEB Immoinvest aber Mut zu. Man halte an dem Ziel fest, den Fonds bis dahin wieder zu eröffnen. Längst rufen Anwaltskanzleien die betroffenen Sparer dazu auf, gegen Fondsgesellschaften und Depotbanken vorzugehen. Der Vorwurf: Viele der Fonds seien unerfahrenen Anlegern als risikolose Sparprodukte mit offensichtlich falschen Zusagen verkauft worden. Denn eigentlich wollten die Anleger Sicherheit, als sie ihr Geld in offene Immobilienfonds investierten. Und sie wollten – wie etwa beim Tagesgeld – jederzeit an ihr Vermögen rankommen. Doch wie sich zeigte, sind die als „Betongold“ beworbenen Produkte keineswegs krisenfest. Denn wenn, wie im Herbst 2008, zu viele Anleger gleichzeitig Anteile verkaufen, um schnell an Geld zu kommen, kann es bei den Fonds eng werden.

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