Vier Jahre nach Auflage des Rettungsfonds Soffin stützen Deutschlands Steuerzahler etliche Banken noch immer mit Milliarden. Auf insgesamt 22,9 Milliarden Euro (Stand 30. November 2012) belaufen sich die Hilfen nach jüngsten Angaben der Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA). Ende des ersten Halbjahres 2012 hatten sich die aus Steuergeldern finanzierten Garantien und Kapitalhilfen des Soffin noch auf 30,8 Milliarden Euro summiert.
Angesichts des weiter unsicheren Umfeldes verlängerte der Bund das Angebot erneut: Ende November beschloss die schwarz-gelbe Bundestagsmehrheit, dass der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) nun bis Ende 2014 angeschlagenen Geldhäusern unter die Arme greifen darf. Neue Hilfsanträge gingen beim Rettungsfonds in Frankfurt in diesem Jahr aber bislang nicht ein. Der Großteil der ausgereichten Gelder sind 18,8 Milliarden Euro Eigenkapitalhilfen. Diese verteilen sich auf Hypo Real Estate (HRE/9,8 Milliarden Euro), Commerzbank (6,7 Milliarden), die WestLB- Nachfolgerin Portigon (2,0 Milliarden) und den Immobilienfinanzierer Aareal Bank (300 Millionen). Rund 4,1 Milliarden Euro Garantien nutzten bis Ende November die Düsseldorfer Hypothekenbank (1,5 Milliarden), die Düsseldorfer IKB (350 Millionen) und die Sicherungsgesellschaft deutscher Banken (2,2 Milliarden). Die IKB teilte Mitte Dezember mit, sie habe ihre 350 Millionen Euro zurückgegeben.
Das Jahr 2011 hatte der Bankenrettungsfonds mit 13,1 Milliarden Euro Verlust abgeschlossen – vor allem wegen der Umschuldung Griechenlands. Seit seiner Gründung Ende Oktober 2008 kurz nach der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers bis Ende September 2012 häufte der Fonds 23 Milliarden Euro Verlust an. Der Soffin war ursprünglich mit 480 Milliarden Euro ausgestattet worden: 400 Milliarden Euro für Garantien und 80 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung von Banken oder den Ankauf maroder Wertpapiere. Für etwaige Verluste aus künftigen Soffin-Hilfen sollen die Banken teilweise selbst geradestehen.