Deutschland und Frankreich ringen um ihren Einfluss auf Europas größten Luft- und Raumfahrtkonzern EADS. Berichten zufolge könnte eine Einigung aber rasch über die Bühne gehen. Die Beteiligten in Paris, Berlin und Madrid hüllten sich am Montag allerdings noch in Schweigen. Dabei werden bereits Nägel mit Köpfen gemacht: Die staatliche KfW Bankengruppe will ein Teil der bei einem Konsortium geparkten Aktien von EADS übernehmen, wie durch eine Pflichtveröffentlichung in Österreich bekannt wurde.
Das französische Online-Portal „La Tribune“ berichtete, dass eine Einigung spätestens am Dienstagvormittag zu erwarten sei. EADS selbst bestätigte am Montag angesichts vieler Gerüchte um die künftige Aktionärsstruktur des Airbus-Mutterkonzerns, dass die Großaktionäre über eine Neuordnung der Eigentümerstruktur verhandeln. Die EADS-Führung sei an diesen Gesprächen aktiv beteiligt, heißt es in der Mitteilung.
Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sagte dem „Handelsblatt“: „Bei EADS geht es darum, die Balance zwischen Deutschland und Frankreich zu sichern.“ Der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ zufolge wollen die an dem Konzern direkt oder indirekt beteiligten Staaten – Frankreich, Deutschland und Spanien – ihren Anteil auf insgesamt knapp 30 Prozent reduzieren. Frankreich setze dabei weiter auf seinen staatlichen Anteil, sagte Rösler. Er liegt bislang bei knapp 15 Prozent bei der Staatsholding Sogepa.
FRANKFURT
EADS vor neuer Aktionärsstruktur
Themen & Autoren / Autorinnen