Nur ein Viertel der Arbeitskräfte weltweit hat einen sicheren bezahlten Arbeitsplatz. Das geht aus dem Jahresbericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) hervor. Drei Viertel der Arbeitskräfte in den untersuchten 180 Ländern hätten hingegen nur befristete oder Zeitverträge, informelle Jobs ohne Vertrag oder gingen einer unbezahlten Beschäftigung in ihren Familien nach.
„Diese neuen Tendenzen reflektieren die Unsicherheit, die die Arbeiter in der Welt heute trifft“, kritisierte ILO-Generaldirektor Guy Ryder. Von den Menschen, die für ihre Arbeit bezahlt würden, hätten nur 42 Prozent einen unbefristeten Vertrag. Laut ILO sind im Laufe der vergangenen zehn Jahre außerdem die Lohnunterschiede zwischen ständigen und temporär Beschäftigten stark gestiegen.
Der ILO-Jahresbericht wies überdies auf große internationale Ungleichheiten hin. In den entwickelten Wirtschaftsnationen sowie in Zentral- und Südosteuropa seien etwa acht von zehn Arbeitnehmern Angestellte. In Südasien und in Afrika südlich der Sahara seien es hingegen etwa zwei von zehn. Die übrigen arbeiteten auf eigene Rechnung oder innerhalb ihrer Familie.