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WASHINGTON
„Dreamliner“ muss am Boden bleiben
Flugverbot: Eine Boeing 787 der polnischen Fluggesellschaft LOT startet in Everett bei Seattle zum Auslieferungsflug nach Warschau.
Foto: dpa | Flugverbot: Eine Boeing 787 der polnischen Fluggesellschaft LOT startet in Everett bei Seattle zum Auslieferungsflug nach Warschau.
dpa
 |  aktualisiert: 17.01.2013 17:36 Uhr

Boeings Vorzeigeflieger „Dreamliner“ muss nach einer Reihe von Pannen vorerst fast weltweit am Boden bleiben. Die Aufsichtsbehörden von USA, Japan, Europa, Indien und Chile verhängten ein Flugverbot für das jüngste Modell des US-Flugzeugbauers. Als Grund nannten sie das Risiko eines Feuers durch die eingebauten Batterien. Auslöser für das Verbot ist die Notlandung eines „Dreamliners“ am Mittwoch in Japan, nachdem eine Batterie geschmort hatte. Vor einem erneuten Start soll nun sichergestellt werden, dass die Batterien kein Risiko mehr sind. Einer der aus Sicherheitsgründen aus dem Verkehr gezogenen „Dreamliner“ ist am größten deutschen Flughafen in Frankfurt gestrandet. Der Langstreckenjet gehöre der japanischen Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA).

In den USA ist es das erste Mal seit 34 Jahren, dass die Luftsicherheitsbehörde FAA ein Flugverbot für alle Maschinen eines Typs verhängt hat. Vor weiteren Starts müssen nun das Batteriesystem modifiziert oder andere Maßnahmen ergriffen werden, denen die US-Behörde FAA zugestimmt hat. Die europäische Luftsicherheitsbehörde EASA schloss sich der Verfügung aus den USA an, wie ein Sprecher der Behörde sagte. In Europa hat bislang nur die polnische Fluggesellschaft LOT „Dreamliner“ in Betrieb. Am Mittwoch hatte die Gesellschaft eine der Maschinen erstmals auf einen Langstreckenflug geschickt. In Deutschland hat bislang keine einzige Fluggesellschaft den „Dreamliner“ in der Flotte. Air Berlin hat aber 15 Stück bestellt. Tui Travel will 13 Maschinen abnehmen. In anderen Teilen der Welt haben zudem Qatar Airways und Ethiopian Airlines den „Dreamliner“ in ihrer Flotte. Die japanischen Fluglinien All Nippon Airways (ANA)und Japan Airlines (JAL) hatten nach dem jüngsten Zwischenfall am Mittwoch zunächst alle Flüge mit dem Langstreckenjet gestrichen. Die beiden Gesellschaften betreiben insgesamt 24 Jets des Typs, fast die Hälfte der bisher von Boeing ausgelieferten 50 Maschinen. US-Experten sind unterwegs nach Japan, um den dortigen Pannenflieger unter die Lupe zu nehmen. Bei den Batterien handelt es sich um Lithium-Ionen-Akkus. Dieser Typ wird auch in Handys, Digitalkameras oder Notebooks eingesetzt, weil er auf kleinen Raum viel Strom speichern und lange halten kann. Jedoch gab es auch bei diesen Elektronikgeräten immer wieder Fälle brennender oder schmorender Batterien.

 
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