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WÜRZBURG
Die Zukunft der Medien
Auf dem Mobile-Media-Day präsentierten sich verschiedene Start-ups aus der digitalen Branche, aber auch innovative Konzepte zur Mobilität, wie hier Warr Hyperloop von der TU München.
Foto: Kristian Lozina | Auf dem Mobile-Media-Day präsentierten sich verschiedene Start-ups aus der digitalen Branche, aber auch innovative Konzepte zur Mobilität, wie hier Warr Hyperloop von der TU München.
Kristian Lozina
 und  Lena Bayer
 |  aktualisiert: 16.12.2017 02:53 Uhr

Es geht ein Riss durch Deutschland. Und zwar ein digitaler. Junge Menschen bis 30 nutzen ihr Smartphone täglich etwa zwei Stunden. Bei der Generation 50-plus liegt die mobile Mediennutzung im Schnitt nur bei elf Minuten. Doch die Richtung wird bei diesen Zahlen klar: ohne Smartphone geht heute nichts mehr. Mit digitalen Trends und Entwicklungen beschäftigten sich auch Fachleute und Enthusiasten auf dem Würzburger Mobile Media Day.

Als prominente Rednerin sprach im Vogel Convention Center Juliane Leopold, Social-Media-Expertin und frühere Chefredakteurin von Buzzfeed Deutschland, über den mobilen Medienwandel in Deutschland. Für traditionelle Medien ist ihr Ausblick nicht immer rosig. So sei Marktführer Facebook zwar angeschlagen, doch es werde nicht verschwinden – da ist sich die Fachfrau sicher. „Facebook stabilisiert seine Position“, auch wenn es die Schlacht um Videos gegen Youtube verloren habe. Für etablierte Medien, wie Zeitung, Zeitschrift oder Radio, hat sie Tipps – entsprechend dem Userverhalten in Deutschland. Im Vordergrund: Die Plattformnutzung wie Facebook, denn gerade junge Leute beziehen ihre Nachrichten hauptsächlich aus Blogs und sozialen Medien.

Auch die Nachrichtensuche über Suchmaschinen wird wichtiger: „Google ist das Eintrittsportal in die Welt der Nachrichten.“ Die Websites der eigenen Medien sind da zweitrangig.

Interaktion, Hören und Lesen waren weitere Schwerpunkte des Mobile Media Days, die in Vorträgen von Fachleuten präsentiert wurden. Genauso wie Gespräche mit Bots, die neue Welle der Audionutzung, digitales Lesen oder Sprachassistenz mit Alexa. Dass Sprache in der technologischen Zukunft eine immer größere Rolle spielen wird, davon ist Sascha Wolter von Amazon Deutschland überzeugt: „Wir haben inzwischen eine Erkennungsquote von 95 Prozent und sind somit besser als der Mensch.“ Im Gegensatz zu Apps sei Sprachassistenz schneller und natürlicher. Dabei gehe es allerdings nicht nur um Bequemlichkeit, auch Inklusion könne so erleichtert werden.

Einen medienpsychologischen Einblick gab Astrid Carolus von der Uni Würzburg. Sie beschäftigt sich mit der Frage, warum Smartphones heute viel mehr als nur „mobile devices“ sind. Die Antwort: Medien bieten die Möglichkeit menschliche Bedürfnisse zu befriedigen.

Ob Gruppenzugehörigkeit über WhatsApp oder Selbstdarstellung auf Instagram, das sei alles nicht neu. Neu sei nur, dass die Interaktion mit anderen nicht mehr face-to-face und ohne Mimik und Gestik stattfinde. Dieser Umgang mit Medien und Technik sei für den Menschen nicht logisch, deshalb neige er dazu, menschlich mit Technologie umzugehen. Mobile Datensicherheit, Mobile Health und Fake News in der deutschen Medienlandschaft waren Gegenstand weiterer Vorträge.

 
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