Der einst weltgrößte Solarzellenhersteller Q-Cells hat am Dienstag beim Amtsgericht in Dessau-Roßlau die Insolvenz beantragt. Das teilte eine Sprecherin des Gerichts mit. „Die Unterlagen wurden eingereicht“, sagte sie. Nähere Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt. Q-Cells hatte den Gang zum Insolvenzrichter am Vortag angekündigt. Das Unternehmen ist hoch verschuldet und beschäftigt noch rund 2200 Menschen in Deutschland und Malaysia. Von der Firma selbst war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.
2200 Jobs in Gefahr
Q-Cells hatte vergangenen Freitag erklärt, das ursprüngliche Sanierungskonzept sei gescheitert, weil Minderheits-Gläubiger mit Klagen gegen das Konzept vor Gericht voraussichtlich Recht bekommen würden. Nach Solarhybrid, Solar Millennium und Solon ist dies die vierte größere Pleite in der deutschen Solarbranche. Die Unternehmen leiden unter Förderkürzungen und einem starken Preisverfall. Die Billigkonkurrenz aus China hat die deutschen Hersteller massiv unter Druck gesetzt. Unklar ist, welche Auswirkungen die Insolvenz auf die Zukunft der Arbeitsplätze bei dem Hersteller haben wird, der in Bitterfeld-Wolfen (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) ansässig ist.
Auch das Photovoltaik-Unternehmen Phoenix Solar kämpft angesichts der geplanten Kürzung der Solarförderung um seine Finanzierung. Für einen Kredit eines Bankenkonsortiums im Volumen von ursprünglich 150 Millionen Euro musste ein Stillhalteabkommen verlängert werden, wie das Unternehmen aus Sulzemoos bei München am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Als Folge brachen Phoenix-Aktien am Dienstag zeitweilig um mehr als 30 Prozent ein. Die Aktien von Q-Cells waren am Vortag um mehr als 40 Prozent auf nur noch 0,126 Euro abgestürzt.
Phoenix-Solar-Aktie stürzt ab
Auch das Photovoltaik-Unternehmen Phoenix Solar kämpft angesichts der geplanten Kürzung der Solarförderung um seine Finanzierung. Die Aktie stürzte am Dienstag ab. Für einen Kredit eines Bankenkonsortiums im Volumen von ursprünglich 150 Millionen Euro musste ein Stillhalteabkommen verlängert werden, wie das Unternehmen aus Sulzemoos bei München am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Als Folge brachen Phoenix-Aktien am Dienstag zeitweilig um mehr als 30 Prozent ein in einem insgesamt kaum veränderten Aktienmarkt. Dabei dürfte auch die bedrohliche Lage des Solarunternehmens Q-Cells eine Rolle gespielt haben, die Aktien von vielen Unternehmen der Solar-Branche belastete.