Nach einem Rückschlag zu Jahresbeginn haben die deutschen Exporteure im Februar wieder mehr Waren in alle Welt geliefert. Die Ausfuhren kletterten gegenüber dem Vorjahresmonat um 3,9 Prozent auf 95,7 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Die Importe stiegen weniger schnell um 0,8 Prozent auf 76,5 Milliarden Euro.
Im Vergleich zum Januar nahmen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 1,5 Prozent und die Importe um 1,8 Prozent zu. Bankvolkswirte hatten zwar mit einem Anstieg der Ausfuhren gerechnet, aber nur um 1,0 Prozent. „Die deutschen Exporte wachsen weiterhin auf solidem Niveau“, so Anton Börner, Präsident des Außenhandelsverbandes BGA.
Zum Jahresauftakt hatte es noch einen Dämpfer für die deutsche Exportwirtschaft gegeben: Die Ausfuhren waren um 2,1 Prozent gesunken. Dank des guten Februars liegen die deutschen Exporte nun wieder um 1,7 Prozent über dem Niveau der ersten beiden Monate 2014 – aber um 0,1 Prozent unter dem Niveau des Schlussquartals 2014, wie Ökonom Christian Schulz vom Bankhaus Berenberg betont. „Dass die Außenhandelszahlen nun nicht allzu berauschend ausgefallen sind, liegt besonders an der Stagnation der Eurozone, die unser Sorgenkind ist und auch bleibt“, betonte Börner. Experten rechnen damit, dass die deutschen Exporteure auch wegen des schwachen Euro 2015 auf ein weiteres Rekordjahr zusteuern. Der BGA hatte für dieses Jahr ein Ausfuhrplus von 4,5 Prozent vorausgesagt.
Im Februar lieferten die Exporteure insbesondere in Länder außerhalb der Eurozone deutlich mehr Waren „made in Germany“. Das dürfte auch am gesunkenen Eurokurs liegen, wie ING-Diba-Ökonom Carsten Brzeski betont: „Der schwächere Euro ist das ermutigendste Signal für die deutsche Industrie.“
Die Ausfuhren in die EU-Länder, die wie Großbritannien oder Polen nicht der Eurozone angehören, kletterten im Februar im Jahresvergleich um 6,4 Prozent auf 20,9 Milliarden Euro. In Drittländer außerhalb der EU wurden Waren im Wert von 39,2 Milliarden Euro exportiert. Damit nahmen die Ausfuhren dorthin gegenüber Februar 2014 um 4,6 Prozent zu.
Etwas schwächer – aber ebenfalls positiv – entwickelte sich der Handel mit den Partnerländern der Eurozone: Die Exporte stiegen um 1,7 Prozent auf 35,6 Milliarden Euro.
Deutsche Exportschlager
Besonders Autos und Maschinen „made in Germany“ sind im Ausland beliebt. Die besonders gefragten Produktgruppen 2014: 1. Kraftwagen und -teile (Ausfuhrwert: 203 Milliarden Euro); 2. Maschinen (165 Milliarden Euro); 3. Chemische Erzeugnisse (107 Milliarden Euro); 4. Datenverarbeitungsgeräte, elektrische und optische Erzeugnisse (89 Milliarden Euro); 5. Elektrische Ausrüstungen (68 Milliarden Euro). Insgesamt führte Deutschland 2014 Waren im Wert von 1133,6 Milliarden Euro aus. Text: dpa