Deutsche Industrie- und Finanzkonzerne geben ihr gemeinsames Wüstenstrom-Projekt in seiner bisherigen Form auf. Von der Desertec-Initiative (Dii) soll nur noch ein kleines Beratungsbüro für den Versorger RWE, den saudi-arabischen Energiekonzern Acwa Power und den chinesischen Netzbetreiber SGCC übrig bleiben.
Die Münchner Rückversicherung, die die Desertec-Initiative vor fünf Jahren mit aus der Taufe gehoben hatte, und die anderen Gesellschafter stiegen auf der Dii-Jahresversammlung in Rom aus. „Unsere Verträge laufen Ende des Jahres alle aus“, sagte Dii-Geschäftsführer Paul van Son am Dienstag.
Die neue Dii werde sich mit zehn Mitarbeitern auf Beratung und Dienstleistung für die drei verbliebenen Gesellschafter bei konkreten Projekten im Nahen Osten und in Nordafrika konzentrieren. Die Desertec-Industrie-Initiative war 2009 mit dem Ziel gestartet, Sonnen- und Windenergie in Nordafrika zu erzeugen und 15 Prozent des europäischen Strombedarfs zu decken.