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FRANKFURT
Dax-Höhenflug: Warum Anleger in Kauflaune sind
Es geht aufwärts: Am Dienstag knackte der deutsche Leitindex erstmals seit Juli wieder die 10 000-Punkte-Marke. Der Dax startete zu Handelsbeginn bei 9983 Punkten und erreichte 45 Minuten später das Hoch von 10 038,21 Punkten.
Foto: Frank Rumpenhorst, dpa | Es geht aufwärts: Am Dienstag knackte der deutsche Leitindex erstmals seit Juli wieder die 10 000-Punkte-Marke. Der Dax startete zu Handelsbeginn bei 9983 Punkten und erreichte 45 Minuten später das Hoch von 10 ...
reda
 |  aktualisiert: 19.10.2020 09:34 Uhr

Kurze Sektlaune am deutschen Aktienmarkt: Der Dax hat erstmals seit Anfang Juli kurzzeitig die Marke von 10 000 Punkten übersprungen. Der Trend ist zwar etwas wackelig. Konjunktursorgen, die den deutschen Leitindex im Oktober unter 8400 Punkte gedrückt hatten, scheinen aber wie weggeblasen.

Warum ist die Sorge vor einem kräftigen Konjunkturknick gewichen?

Die positiven Signale nehmen wieder zu. So hatte sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft im November überraschend aufgehellt. Die Exportwirtschaft profitiert Experten zufolge auch von der Abwertung des Euro im Vergleich zum US-Dollar. Produkte aus der Eurozone werden dadurch in anderen Regionen der Welt günstiger. Das kann den Absatz ankurbeln. Für den wichtigen Absatzmarkt USA sind die Vorzeichen besonders positiv. So erwartet die Deutsche Bank für die größte Volkswirtschaft der Welt im kommenden Jahr ein kräftiges Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent.

Welche Rolle spielt das billige Geld der Notenbanken?

Nach wie vor eine sehr große – die Geldflut gilt als einer der stärksten Kurstreiber der vergangenen Jahre. Nachdem die US-Notenbank Fed ihre Anleihenkäufe eingestellt hat und die Anleger auf die erste Leitzinserhöhung seit der Weltfinanzkrise vorbereitet, rückt die Europäische Zentralbank (EZB) stärker in den Fokus. Erst jüngst bekräftigte EZB-Präsident Mario Draghi die Bereitschaft der Notenbank, den Kampf gegen Niedriginflation und Wachstumsschwäche auszuweiten. Vizepräsident Vitor Constancio stellte Staatsanleihenkäufe für 2015 in Aussicht. Aktuell versucht die EZB noch, die Banken über den Kauf von Pfandbriefen und Kreditpaketen zu entlasten, um die lahmende Kreditvergabe anzukurbeln.

Welchen Einfluss hat die Jahresendralley?

Häufig bewegen sich die Kurse gegen Jahresende besonders schwungvoll nach oben – die sogenannte Jahres-endralley. Experten sind nach der rasanten Kurserholung um mehr als 20 Prozent seit Mitte Oktober aber zumindest kurzfristig vorsichtig. „Der Schwung ist raus aus der jüngsten Aufwärtswelle“, schreibt Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin „Index-Radar“ in einem aktuellen Marktkommentar.

Und wie geht es im kommenden Jahr weiter?

Bei dieser Frage gehen die Meinungen weit auseinander. Besonders optimistisch ist die Deutsche Bank mit ihrem Jahresendziel von 11 500 Punkten für den deutschen Leitindex. Die Landesbank Helaba und die DZ Bank sehen das Potenzial hingegen als weitgehend ausgereizt an. Zwar bleibe das Umfeld für Aktien angesichts der EZB-Politik und nur niedrig verzinster Alternativen positiv, schrieb Analyst Christian Kahler von der DZ Bank in einer Studie. Dies sei aber weitgehend in die Kurse eingepreist, ebenso das solide Gewinnwachstum der Dax-Konzerne. Egal wer Recht behält, in einem sind sich die Experten der drei Banken einig: Die Anleger müssen sich auch 2015 auf deutliche Kursschwankungen einstellen.

 
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