Ein Computerfehler hat am Dienstag Tausende Passagiere von American Airlines an US-Flughäfen stranden lassen. Das Buchungssystem war am Vormittag (Ortszeit) ausgefallen und über Stunden konnten dadurch keine Maschinen abgefertigt werden. Am Nachmittag lief das System wieder, aber bis in den Abend hinein gab es Verspätungen und Ausfälle. Erst am Mittwoch sollte der Flugbetrieb nach Angaben der Airline wieder einigermaßen normal laufen.
Die Panne kommt zu einer denkbar schlechten Zeit für die Fluggesellschaft. Sie ist insolvent und arbeitet momentan an einem Neustart. Dazu schließt sie sich mit dem kleineren Wettbewerber US Airways zusammen. Es entsteht die größte Fluglinie der Welt. In Fernsehspots wird seit Wochen für die „neue American Airlines“ geworben. Die Jets bekommen einen neuen Anstrich mit neuem Logo.
Die Fluginfo-Website FlightStats zählte am Dienstag annähernd 1000 ausgefallene Flüge und mehr als 1100 Verspätungen bei American Airlines und der Regionaltochter American Eagle. Auch am Folgetag rechnete die Gesellschaft noch mit vereinzelten Flugausfällen. Laut FlightStats gingen am Mittwochmorgen 80 Prozent der Maschinen wieder pünktlich raus. An normalen Tagen wickelt die Nummer drei unter den US-Fluglinien 3400 Flüge ab.
Zu den Gründen für den Computerfehler äußerte sich American Airlines nicht näher. Zunächst hatte die Gesellschaft das branchenweit verwendete Reservierungssystem Sabre verantwortlich gemacht, sich später aber für diese Aussage entschuldigt. Es gebe auch keinen Zusammenhang mit den tragischen Ereignissen in Boston, erklärte American Airlines in einer Mitteilung. Nach dem Bombenanschlag mit drei Toten waren die Sicherheitsvorkehrungen in den USA erhöht worden. Firmenchef Tom Horton entschuldigte sich in einer Videobotschaft auf Youtube bei den Kunden: „Uns tut es leid, Sie im Stich gelassen zu haben.“