Die Commerzbank AG ist unter Druck: Sie will in Deutschland 200 Filialen schließen und 4300 Arbeitsplätze abbauen. Die Einschnitte werden auch in Franken zu spüren sein, wenngleich die Bank das wahre Ausmaß noch offen lässt.
Gesteuert werden die fränkischen Filialen von Würzburg aus. Darunter fallen Schweinfurt, Bad Kissingen, Kitzingen, Wertheim, Bamberg, Coburg, Forchheim und Sonneberg in Thüringen mit zusammen 139 Beschäftigten. Welche dieser Standorte gestrichen werden, "steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest", teilte Commerzbank-Sprecher Peter Tiefenbach auf Anfrage mit.
Wo die Commerzbank Filialen zusammenlegen will
Dass aber auch in Franken Stellen wegfallen werden, sei "leider unvermeidbar". Grundsätzlich strebe die Commerzbank an, in Städten nahe beieinander liegende Filiale zusammenzulegen. Außerhalb der Ballungszentren wolle die Bank "weiterhin präsent sein", so der Sprecher. "Es wird in der Commerzbank keine Massenschließungen geben, sondern einen kontinuierlichen Prozess."
Indes müssen sich Kunden auf höhere Gebühren einstellen. Das Geldhaus werde "Preisänderungen vornehmen" und manche Dienste anders bepreisen, sagte Commerzbank-Chef Martin Zielke am Freitag in Frankfurt. Dies sei nötig im aktuellen Marktumfeld, sagte er mit Blick auf das andauernde Zinstief.
Was mit dem kostenlosen Girokonto passiert
Am kostenlosen Girokonto für Privatkunden halte der Konzern aber fest. "Das ist nicht der Einstieg in den Abschied vom kostenlosen Girokonto", betonte Zielke.
Zugleich will die Commerzbank bis Ende 2023 unterm Strich mehr als eine Million neue Kunden gewinnen - das ist allerdings eine Drosselung des aktuellen Wachstumstempos. Zugleich will die Bank eine Million inaktive Kunden loswerden. Die Klienten, die teils noch aus der Zeit vor der Dresdner-Bank-Übernahme stammten, kosteten die Commerzbank Geld, sagte Zielke.