Die Commerzbank feiert in diesem Jahr ihre Gründung vor 150 Jahren. Das Kreditinstitut hat also schon viel durchgemacht. Doch natürlich stellt Corona auch die regionale Commerzbank-Niederlassung vor noch nicht dagewesene Begebenheiten – im Privat- wie im Firmenkundengeschäft.
"Wir haben unsere großen Filialen in Würzburg, Schweinfurt, Bamberg und Coburg weiterhin geöffnet", erklärte Niederlassungsleiter Stefan Hecht am Freitagmittag auf einer Telefonkonferenz anlässlich des zurückliegenden Geschäftsjahres. Doch auch an allen anderen Standorten sei man voll funktionsfähig. "Wir wollen einen positiven Beitrag zur Bewältigung dieser Krise leisten."
Kurzarbeit: Mit was betroffene Commerzbank-Kunden rechnen können
Damit sich nicht zu viele Menschen in den Filialen aufhielten, gebe es an den Eingängen derzeit Sicherheitspersonal. "Da wir von hier aus Niederlassungen in drei Bundesländern verantworten, müssen wir Maßnahmen unterschiedlicher Regierungen beachten", so Hecht.
Man stehe auch in dieser Situation an der Seite der Kunden. "Von Kurzarbeit betroffene Arbeitnehmer erhalten auf Wunsch eine dreimonatige Zahlungspause ihrer Ratenkredite." Bei der Baufinanzierung seien bis zu sechs Monate Unterbrechung möglich.
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Ihre Firmen- und Unternehmerkunden berät die Commerzbank umfassend über die öffentlichen Hilfsprogramme, wie die verantwortlichen Holger Perrey und Manuel Durlak deutlich machten. Corona, erklärte Durlak, sei am 23. März mit den Ausgangsbeschränkungen so richtig im Geschäftsalltag angekommen. "Wir werden alles dafür tun, die Anträge von Unternehmen zeitnah zu prüfen, um damit ihre Liquiditäts- und Kreditversorgung zu sichern", unterstrich Perrey.
In seinem nordbayerischen Gebiet sitzen viele Automobilzulieferer und Maschinenbauer. "Diese Unternehmen haben eine Wellenbewegung hinter sich. Zuerst gab es ein Angebotsproblem, weil China keine Vorprodukte mehr lieferte. Die nächste Welle war ein Nachfragerückgang."
Nachfrage nach Krediten ist gestiegen
Die Zuspitzung der Corona-Lage hat das Geschäftsjahr 2019 der hiesigen Commerzbank-Niederlassung fast in den Hintergrund rücken lassen. Dieses war sehr solide. Mit ihren neun Filialen in Nordbayern und 135 Mitarbeitern gewann der Standort insgesamt netto 2831 Kunden hinzu, so dass es nunmehr 89 171 Kunden sind. Als Erfolgsfaktor nannte Hecht das "kostenlose Girokonto."
Das anhaltende Zinstief sorgte für eine weiterhin hohe Nachfrage nach Krediten – im Immobilien-, aber auch im Konsumbereich. Die Unternehmen und Selbstständigen nahmen ebenfalls mehr Mittel auf.
Weiterhin stellt die Commerzbank bundesweit eine starke Tendenz in Richtung Online-Banking fest. So werden mittlerweile 90 Prozent aller Überweisungen digital getätigt, verstärkt über das Smartphone. Gleichzeitig liegen allein in der hiesigen Niederlassung circa 938 Millionen Euro an privaten Einlagen unverzinst auf Girokonten, Tagesgeldkonten und Sparbüchern.