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Berlin
CDU-Politiker machen Dampf bei Wasserstoff
Die Minister Altmaier und Scheuer hatten jüngst verkündet, noch vor Weihnachten eine Wasserstoffstrategie vorlegen zu wollen. Parteifreunden geht das zu langsam.
H2 steht auf einer Tankklappe eines Fahrzeugs. Die Herstellung des Brennstoffs ist noch teuer und ineffizient, weil dafür viel Energie aufgewendet werden muss.
Foto: Ole Spata, dpa | H2 steht auf einer Tankklappe eines Fahrzeugs. Die Herstellung des Brennstoffs ist noch teuer und ineffizient, weil dafür viel Energie aufgewendet werden muss.
Christian Grimm
Christian Grimm
 |  aktualisiert: 13.12.2019 02:11 Uhr

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) bekommen Druck aus den eigenen Reihen beim Thema Wasserstoff. Die beiden jungen CDU-Abgeordneten Felix Schreiner aus Waldshut in Baden-Württemberg und Christoph Ploß aus Hamburg haben einen Sieben-Punkte-Plan vorgelegt, um das Thema voranzubringen. „Wasserstoff ist das Öl der Zukunft und ein universeller Energieträger“, heißt es in dem Papier, das unserer Redaktion vorliegt. Seine Nutzung sei aber unter der gegebenen Rechtslage unwirtschaftlich, beklagen die beiden Parlamentarier.

Wasserstoff soll das Dilemma der Energiewende lösen. Überschüssiger Strom von Windrädern und Solarfeldern kann derzeit kaum gespeichert werden. Per Elektrolyse könnte er in Wasserstoff umgewandelt werden. Das Gas könnte später sauber verbrannt werden, um Energie für die Industrie zu liefern oder Autos mit Brennstoffzelle anzutreiben. Damit das gelingt, müsste die Wasserstoffnutzung aber aus der Erprobungsphase herausgeholt werden. Altmaier und Scheuer hatten Anfang November zu einer großen Tagung eingeladen und wollen noch vor Weihnachten eine Wasserstoff-Strategie vorlegen. Schreiner und Ploß geht das zu langsam, auch weil es zwischen den Ministerien in der Abstimmung hakt. Sie fordern mehr Tempo und verlangen mehr Starthilfe für Wasserstoff.

Wasserstoff soll das Dilemma der Energiewende lösen

Unter anderem sollen die Ökostromumlage und die Energiesteuer bei der Produktion von Wasserstoff gesenkt werden. Damit das Öl der Zukunft in die Tanks kommt, soll die Zielquote von regenerativen Kraftstoffen von 14 auf 20 Prozent angehoben werden. Weil noch Großanlagen zur Herstellung des Gases aus grünem Strom fehlen, verlangen sie ein Ausschreibungsprogramm des Bundes zum Bau der sogenannten Elektrolyseure. Parallel dazu soll die Forschung zum Einsatz in industriellen Maßstab ausgeweitet werden. Von der Marktreife versprechen sich die beiden Parlamentarier nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch einen „neuen Absatzmarkt für deutsche Maschinen- und Anlagenbauer.“

Noch ist die Herstellung des Brennstoffs aber teuer und ineffizient, weil dafür viel Energie aufgewendet werden muss. Ein weiterer Pluspunkt von Wasserstoff ist, dass er in den in Deutschland verlegten Gasleitungen gespeichert und über die Röhren verteilt werden kann. Das bestehende Gasnetz kann Wasserstoff in vielen Gebieten bereits bis zu 10 Prozent aufnehmen. Für den Wirtschaftsminister, er ist für die Energiewende zuständig, ist die Befreiung des Energieträgers von der Ökostromumlage ein Problem, weil bereits heute die Großverbraucher aus der Industrie befreit sind. Das führt dazu, dass Verbraucher und der große Rest der Betreiber viel für den Ausbau von Windrädern und Solar-Kraftwerken zahlen müssen.

 
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